Von der Nachkriegsprosa zum postmodernen Roman: Deutsch besetztes Griechenland 1941-44, NDL 4 und 5, LKE

Blockseminar

7.420203

Dozenten

Beschreibung

Geschichtsstoffe sind mit dem 19. Jahrhundert breit, wenn nicht modisch für den Roman aufgegriffen geworden. Im 20. und 21. Jahrhundert variiert das Phänomen. Warum erschien vor allem nach der Jahrtausendwende eine Flut von Romanprosa, welche die historische Erfahrungszeit zwischen 1933 und 1945 in vielfältigen Alltagsperspektiven fiktionalisiert? Besonders beliebt wurde die Anlage des rückblickenden Familienromans. Das Seminar fragt nach a) dem ‚klassischen’ historischen Roman, b) der postmemory, c) der public history. Gewählt ist ein im hiesigen öffentlichen Bewußtsein weitgehend unbekannter historischer Erfahrungszeit-Ort, den auch der erinnerungskulturelle Boom erst zögernd ergriffen hat: das von der deutschen Wehrmacht – sowie Italien und Bulgarien – besetzte Griechenland 1941-44. Der Komplex des Schweigens, dem gerade dieser Zeit-Ort auf Seiten der Täterkollektive und in deren Nachgeschichte unterliegt, scheint ihn für Erkundungen von „Verdrängtem“ für die erzählende Prosa wiederum ergiebig zu machen.
Im Seminar liegen sechs Prosatexte zugrunde, von denen zwei Erzählwerke verpflichtend von allen zu lesen sind (Modick, Streeruwitz). Die intensive Auseinandersetzung mit diesen und den weiteren Texten findet an zwei Blockveranstaltungsterminen gegen Semesterende statt (20.6. und 11.7.15). Hier wird von kleinen Arbeitsgruppen je ein Roman präsentiert, vorbereitete Textauszüge daraus ermöglichen allen den Einstieg. An zwei längeren Abendterminen werden darüber hinaus Filme, die thematisch mit den Texten in Zusammenhang stehen, gesehen und diskutiert.
Texte: Franz Fühmann: König Ödipus (1965/66); Klaus Hönig: Die Hochzeit in den weißen Bergen (1986); Klaus Modick: Der kretische Gast (2003); Manfred Dierks: Revecca (2007); Sofia Zinovieff: Athen. Paradiesstraße (2013); Marlene Streeruwitz: Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland (2014). – Filme: Sterne (K. Wolf, DEFA, Preis von Cannes 1959); Ein Lied für Argyris (St. Haupt, Schweiz 2005/06); Annas Sommer (Jeanine Meerapfel, D/GR 2001) - Der Roman von Modick – ist dick, liest sich leicht - soll von allen vorab gelesen sein.

Weitere Angaben

Ort: 41/E08: Mi. 18:00 - 20:00 (10x) Samstag, 11.07.2015 09:15 - 16:00, 11/211: Mittwoch, 15.04.2015 17:00 - 20:00, Mittwoch, 22.04.2015 17:00 - 21:00, Mittwoch, 29.04.2015 17:00 - 19:00, Mittwoch, 01.07.2015 17:00 - 21:00, 15/133: Samstag, 20.06.2015 09:15 - 16:00
Zeiten: Mi. 18:00 - 20:00 (wöchentlich), Ort: 41/E08, Termine am Mittwoch, 15.04.2015 17:00 - 20:00, Mittwoch, 22.04.2015 17:00 - 21:00, Mittwoch, 29.04.2015 17:00 - 19:00, Samstag, 20.06.2015 09:15 - 16:00, Mittwoch, 01.07.2015 17:00 - 21:00, Samstag, 11.07.2015 09:15 - 16:00, Ort: 11/211, 15/133, 41/E08
Erster Termin: Mittwoch, 15.04.2015 17:00 - 20:00, Ort: 11/211
Veranstaltungsart: Blockseminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

• Veranstaltungen > Germanistik/Deutsch > Literaturwissenschaft (Neuere Deutsche Literatur) > Master