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Oh, Tannenbaum! Warum er nicht nur uns eine Freude macht:

Weihnachtsbaum im Schlossinnenhof

Nicht nur im Sauerland, auch im Schloßinnenhof finden sich Tannenbäume. Foto: Frieda Berg

Tannenzweige sind in der Weihnachtszeit höchst dekorativ und versprühen, hübsch geschmückt, einen festlichen Glanz. Immer häufiger wird allerdings schlecht über den traditionellen Tannenbaum gesprochen, schlage er sich doch hoch in der Ökobilanz nieder - verglichen mit seinem kurzen Einsatzzeitraum.

Dass er aber auch etwas Gutes an sich hat, konnte ich in einem Projekt im Sauerland zeigen. Das Sauerland ist mit circa 18.000 Hektar Baumfläche mittlerweile das wichtigste europäische Anbaugebiet für Weihnachtsbäume. Die relativ nährstoffarmen Böden in Kombination mit dem kühlen Mittelgebirgsklima und einer kurzen Vegetationsperiode verhindern ein zu starkes Höhenwachstum und begünstigen den von den Kunden gewünschten stufigen Aufbau der Bäume mit nicht zu großen Quirlabständen.

Was wir dort im Sauerland auffinden ist, nun ja, eine Monokultur, zugegeben. Die Heidelerche allerdings freut es. Denn sie hat in dem neuen Ökosystem einen wunderbaren neuen Lebensraum gefunden - nebst Heckenbraunelle, Buchfink, Goldammer, Amsel, Fitis, Bluthänfling und Baumpieper. Dies liegt unter anderem an der hohen Dichte an Laubkäfern und Spinnen als Nahrungsgrundlage. Ideale Bedingungen für die teils auf der Roten Liste stehenden Brutvögel. Um die seltenen Vögel in der Weihnachtsbaumkultur bestmöglich zu schützen, ist es allerdings dringend nötig, auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten.


apl. Professor Dr. Thomas Fartmann (Biodiversität und Landschaftsökologie, Universität Osnabrück) hat für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Projekt „Biodiversität von Weihnachtsbaumkulturen in Mitteleuropa“ geleitet. Mehr zur Landschaftökologie

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