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DHM 2018: Teamgeist auf dem Wasser

Sebastian Osada, Louisa Grimm und Tim Tolhuysen im Interview

Wie lange rudern und trainieren die Mannschaften der WG Osnabrück bereits zusammen?

Sebastian Osada: Da die Mannschaften aus dem diesjährigen Sommersemesterkurs des Hochschulsports zusammengestellt werden mussten, begann das gemeinsame Training der Gig-Boot-Mannschaften erstmalig während des Sommersemesterangebotes.

Louisa Grimm: Die Leichtgewicht-Ruderer in der offenen Klasse, Jannis Rosig und Tim Tolhuysen, sowie unsere Trainerin Christina Grimm, trainieren als Vereinsmitglieder regelmäßig im Osnabrücker Ruderverein. Der Verein hat auch die Boote der Wettkampfgemeinschaft Osnabrück gestellt.

Tim Tolhuysen: Jannes und ich haben seit ca. drei Monaten trainiert.

Ist ein Team, das lange miteinander rudert, besser aufeinander abgestimmt?

Sebastian Osada: Rudern ist ein Teamsport und dabei wirkt sich ein gutes Teamgefühl sehr wohl auf den Erfolg aus. Je länger und öfter man zusammen trainiert, umso besser lernt man sich kennen. Neben einer gut trainierten Technik ist die über die Zeit gewonnene Vertrautheit während des Ruderns wichtig für die Abstimmung des Ruderablaufs. Das bedeutet nicht, dass, wenn man schlecht abschneidet, man sich nicht mag. Im Gegenteil: Wir hatten viel Spaß zusammen, bauten uns gegenseitig wieder auf und unterstützten uns anfeuernd und lautstark in den Zieleinläufen.

Louisa Grimm: Das Wichtigste beim Rudern ist das gemeinsame Anschieben des Bootes. Je synchroner die Bewegungen der einzelnen Ruderer im Boot sind, desto schneller wird es. Dieser gemeinsame Bewegungsablauf ist wichtiger als eine höhere Schlagzahl. Daher sind ein gemeinsames Training und das Angleichen der Bewegungen enorm wichtig. Ein gutes Teamgefühl stärkt natürlich den Ehrgeiz, für das Team alles zu geben und wirkt sich auch positiv auf den Erfolg aus.

Tim Tolhuysen: Gerade bei uns war die Einstellung aufeinander ein wichtiger Punkt, da wir an unterschiedlichen Orten Wettkampfrudern betrieben haben und die Vorstellung der idealen Rudertechnik von Trainer zu Trainer häufig leicht abweicht. Das hieß für uns, dass wir in der verbleibenden Zeit einen guten gemeinsamen Nenner finden mussten, um das Boot zum Laufen zu bringen. Außerdem konnten wir die Zeit nutzen, um das Gewicht zu reduzieren und uns abzusprechen, damit am Ende der geforderte 70kg-Schnitt erreicht wird.

Was bedeutet Euch ganz persönlich das Abschneiden bei den 71. DHM im Rudern?

Sebastian Osada: Wenn man im Wettkampf antritt, möchte man gewinnen. Für mich persönlich galt das individuell und als Team. Daher freue ich mich insbesondere über die Platzierungen des Teams. Auch wenn die Boote, in denen ich antrat, nicht am besten abschnitten, freue ich mich über neue Freundschaften und die gute Atmosphäre zwischen den Hochschulen und Wettkampfgemeinschaften, zum Beispiel zwischen Münster und Osnabrück. Fairer Sport stand im Vordergrund und als Botschafter der Friedensstadt, mit dem Osnabrücker Rad auf den Booten, hatte ich insbesondere das Gefühl, dass die besseren Ruderbootmannschaften gewinnen sollten. Ich gönne es den Siegerteams von Herzen.

Louisa Grimm: Auf jeden Fall sind wir motiviert, uns im nächsten Jahr wieder gut zu präsentieren und das Ergebnis noch zu verbessern. Einigen Hochschulsport-Ruderern hat der Sport und der Kurs mit dem Ziel Deutsche Hochschulmeisterschaften so gut gefallen, dass sie in den Osnabrücker Ruderverein eingetreten sind. Wir werden weiter trainieren und auch zu anderen Regatten fahren.

Ist Luft nach oben? Welche Ziele habt Ihr Euch jetzt vorgenommen?

Sebastian Osada: Es ist immer Luft nach oben. Im Feriensportprogramm findet erneut ein Ruderkurs statt, an dem ich teilnehmen möchte. Ich hoffe nur, dass ich teilnehmen kann, denn die Plätze sind begrenzt.

Was ist für Euch das Spannende am Rudersport? Nehmt Ihr etwas fürs Studium oder den Beruf mit?

Sebastian Osada: Beim Rudersport lernt man neue Menschen und sich selber besser kennen. Man lernt mit Kritik umzugehen und ebenfalls konstruktive Kritik zu äußern. Denn beim Rudern kommt es auf eine gemeinsame Abstimmung einzelner Charaktere und Ruderformen an, damit das Boot optimal durch das Wasser schnellt. So nehme ich eine neu gelernte Sportart, allgemeine Fitness, Teamgefühl und neue Freundschaften mit. Das galt für mein Studium und gilt jetzt für meinen Beruf.

Louisa Grimm: Beim Rudern wird neben der körperlichen Fitness auch am eigenen Durchhaltevermögen und ganz besonders an der Teamfähigkeit gearbeitet. Es ist ein gutes Gefühl, wie das Boot mit jedem Schlag weiter beschleunigt wird und mit einem leisen Rauschen über das Wasser gleitet. Es ist auch ein deutlicher Unterschied je nach Zusammenarbeit im Team spürbar: Je gemeinsamer sich die Ruderer bewegen, desto leichter fühlt sich der Lauf des Bootes an und die Ruderschläge sind weniger anstrengend. Das lässt sich sicherlich auf fast alle Lebensbereiche übertragen.

Wie gut fühlt Ihr Euch vom Hochschulsport betreut? Wie gefällt Euch das Angebot?

Sebastian Osada: Der Osnabrücker Hochschulsport gibt viel, um für jeden den passenden Sport zu bieten und ist bei Fragen schnell zu erreichen. Ich habe schon an verschiedenen Angeboten teilgenommen: Volleyball, Badminton, Salsa und Standard-Tanzen, Hot Iron sowie Segeln und Rudern. Insbesondere die Wassersportarten sind ideal für das Sommersemester geeignet und ich ziehe sie den anderen Sportarten im Sommer vor. Egal ob bei Sonne oder Regen, es ist Sport in der Natur. Diese Bandbreite an Sportarten bietet sowohl den Studierenden, Bediensteten, als auch den Vereinen und Partnern des Hochschulsports ein sehr attraktives Angebot.

Vielen Dank für das Gespräch! Fragen: Online-Redaktion/ FM