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Pressemeldung

Nr. 30 / 2000

07. März 2000 : Internationale wissenschaftliche Tagung in Lingen: Edition und Übersetzung - Editionswissenschaftler aus ganz Europa diskutieren Fragen der Dokumentation und Textdarbietung

Methodische und praktische Fragen der Dokumentation und Darbietung von Übersetzungen stehen im Mittelpunkt der achten internationalen Tagung der "Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition", die in Zusammenarbeit mit der Editionswissenschaftlichen Forschungsstelle der Universität Osnabrück vom 8. bis 11. März im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen (Ems) stattfinden wird. "Edition und Übersetzung. Zur wissenschaftlichen Dokumentation des interkulturellen Texttransfers" ist das Thema der Klausurveranstaltung, zu der rund 100 Altphilologen, Anglisten, Germanisten, Romanisten, Philosophen, Theologen, Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker aus ganz Europas erwartet werden. Geleitet wird die Tagung, die sich unter anderem mit der Abgrenzung zwischen Übersetzung und Bearbeitung befasst, von dem Osnabrücker Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Winfried Woesler und Prof. Dr. Bodo Plachta von der Universität Amsterdam.

"Die Editoren antiker und mittelalterlicher Texte haben sich immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie Übersetzungen in textkritischen Ausgaben zu dokumentieren und wie dabei Übersetzung und Bearbeitung voneinander abzugrenzen seien. In den neueren Philologien hat eine entsprechende Diskussion dagegen bislang so gut wie nicht stattgefunden", erklärt Prof. Woesler, der die Osnabrücker Forschungsstelle leitet. Dies sei umso erstaunlicher, als sich eine Vielzahl deutscher Autoren auch als Übersetzer betätigt hätten und in ihren Nachlässen häufig bis heute unausgewertetes handschriftliches Material erhalten geblieben sei.

Auf dem Programm der Tagung, die mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums finanziert wird, stehen auch aktuelle Übersetzungsprojekte von Werken Hölderlins, Heines, Celans und Vincent van Goghs ins Französische oder Italienische und Englische sowie Editionen musikalischer Werke, bei denen sich ähnliche Probleme der Übersetzung und Übertragung ergeben. Die "Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition" ist ein Zusammenschluß von rund 300 an Editionsprojekten arbeitenden Germanisten im deutschsprachigen Raum.

Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition
c/o Universität Osnabrück, Editionswissenschaftliche Forschungsstelle
Tel. (0541) 969-4366, Fax (0541) 969-4256