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Pressemeldung

Nr. 24 / 1998

28. Januar 1998 : Osnabrücker Wissenschaftlern gelang Nachzucht des Europäischen Nerzes - Fachgebiet Ethologie und Didaktik der Biologie setzt sich für die Rettung bedrohter Tierarten ein

Wissenschaftler der Universität Osnabrück setzen sich für die Rettung von Tierarten ein, deren Bestand in Europa, insbesondere im westlichen Europa, gefährdet ist. So gelang dem Fachgebiet Ethologie und Didaktik der Biologie unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Schröpfer im vergangenen Jahr die "äußerst schwierige Nachzucht" des Europäischen Nerzes und damit die "erste Zucht dieses Raubtieres außerhalb Osteuropas". Inzwischen betreuen seine Mitarbeiter elf Jungtiere. Die Tiere für die Nachzucht konnten erst nach intensiven Verhandlungen in Rußland erworben werden, so Prof. Schröpfer.

Wie der Wissenschaftler erläutert, ist für die Ret-tung bedrohter Arten ein fundiertes Wissen über die Tiere notwendig. Aus-gangspunkt für Erhaltungszuchten und Wiederansiedlungen seien dabei die ethologische Säugetierforschung und die moderne Verhaltensforschung. Zur Zeit beobachten die Mitarbeiter seines Fachgebietes neun Säugetierarten, entweder im Gehege oder im Freiland. Mit den Ergebnissen dieser Forschungen gelang es beispielsweise, den Elbe-Biber wieder an der Hase im Landkreis Emsland anzusiedeln. Für die Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes, der heute nur noch in Rest-popula-tionen im Süden Frankreichs, im Norden Spaniens und in der Region um die russische Stadt Twer zu finden, kann nach Angaben von Prof. Schröpfer ein Beispiel aus Amerika Vorbild sein. In en-ger Kooperation zwischen Forschungsinstitutionen und Behörden konnte dort der Schwarzfuß-Iltis wieder angesiedelt werden, obwohl die Restgruppe gerade noch aus zwölf Tieren bestand.

Das Fachgebiet Ethologie und Didaktik der Biologie, das am Fachbereich Biologie/Chemie der Universität Osnabrück arbeitet, unterhält aber nicht nur aus diesem Grund internationale Kontakte. Der Artenschutz könne letztendlich nur länderübergreifend verwirklicht werden, betont Prof. Schröpfer. Von den Kooperationen profitiert nach seinen Worten besonders auch die Lehre: Hier entsteht international ein neuer Schwerpunkt, der als "Conservation Biology" bezeichnet wird.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Rüdiger Schröpfer
Universität Osnabrück, Fachbereich Biologie/Chemie
Fachgebiet Ethologie und Didaktik der Biologie
Barbarastraße 11, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-2847, Fax (0541) 969-2862