Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 96 / 1996

26. Juni 1996 : Schwerpunkt für Umweltphysik an der Universität Osnabrück eingerichtet - Forschungsarbeiten zum Ozon-Abbau in der Stratosphäre - Entwicklung neuer Meßverfahren geplant

Die Universität Osnabrück hat eine Professur für Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Umweltphysik eingerichtet und damit einen an niedersächsischen Hochschulen bisher einmaligen Lehr- und Forschungsschwerpunkt geschaffen. Auf die neue Professur wurde inzwischen der Mainzer Wissenschaftler Prof. Dr. Eckart Rühl berufen. Er wird seine Tätigkeit am Fachbereich Physik zum Wintersemester 1996/97 aufnehmen. Einen Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten in Osnabrück werden Untersuchungen zum Ozon-Abbau in der Stratosphäre bilden, die als Teilschicht der Atmosphäre zwischen zwölf und 50 Kilometern über der Erde liegt. Dabei wird es unter anderem um die Entwicklung und Erprobung von neuen Meßverfahren gehen. Prof. Rühl arbeitet auf diesem Gebiet im Ozon-Forschungsprogramm der Bundesregierung mit.

Der 1958 in Berlin geborene Eckart Rühl studierte Chemie an der Freien Universität Berlin, an der 1987 auch seine Dissertation vorlegte. Es folgten Auslandsaufenthalte in Orsay und Meudon (Frankreich) sowie in Oxford (Großbritannien), Hamilton (Kanada) und Boulder (USA). Von 1989 bis 1995 arbeitete Eckart Rühl als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Freien Universität Berlin, an der 1993 seine Habilitation im Fach Physikalische Chemie vorlegte. Ein Jahr später wurde Prof. Rühl mit dem Akademiepreis für Chemie der Akademie der Wissenschaften in Göttingen ausgezeichnet. 1995 nahm der Wissenschaftler einen Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz an und wurde schließlich 1996 auf die Osnabrücker Professur berufen.

In seinen Forschungsarbeiten zur Ozon-Problematik stützt sich Prof. Rühl zum großen Teil auf Laboruntersuchungen, um Photoreaktionen von Spurengasen und die Eigenschaften von sogenannten Aerosolen zu analysieren. Wie Prof. Rühl erläutert, handelt es sich dabei um feste oder flüssige Stoffe in feinstverteilter Form. Dazu gehören auch stratosphärische Wolken, die, so Prof. Rühl, "allgemein als verantwortlich für den Ozon-Abbau in der Stratosphäre angesehen werden".