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Pressemeldung

Nr. 34 / 1999

15. April 1999 : Tagung der Bevölkerungswissenschaftler: Einwanderungsregion Europa? - DGBw und IMIS veranstalten auch öffentliche Podiumsdiskussion über Zuwanderung in Deutschland

"Europa steht im Zentrum von Migrationsströmen, die durch tiefgreifende Unterschiede in den wirtschaftlichen und sozialen Strukturen zwischen armen und reichen Ländern ausgelöst werden", betont Dr. Johannes Otto, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft (DGBw). Die Folge: Kontroverse Diskussionen um die multikulturelle Gesellschaft und die Gefahr ihrer Überforderung, um die Integrationsfähigkeit der Industriegesellschaft und die Integrationsbereitschaft der Migranten. "In der öffentlichen Debatte geht es dabei immer wieder auch um die ,Festung Europa‘ und ihre Abschottung nach außen", so der DGBw-Vorsitzende. Welche Konsequenzen die langanhaltende Zuwanderung in den betroffenen Ländern Europas hat, wird eine der zentralen Fragen sein, die im Rahmen der Tagung "Einwanderungsregion Europa?" diskutiert werden sollen. Zu dieser Jahrestagung der DGBw, zu der die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück vom 21. bis 23. April 1999 einlädt, werden rund 100 Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik sowie aus dem europäischen und überseeischen Ausland in Osnabrück erwartet.

In Referaten und Diskussionsrunden sowie verschiedenen Arbeitskreisen werden die Experten auch danach fragen, welchen Umfang die Zuwanderung nach Europa in der Zukunft haben wird und nach welchen "Mustern" die Migration verläuft. Darüber hinaus wird es um die Reaktionen in Politik und Gesellschaft und um die künftige Gestaltung der Integration gehen. Dr. Otto: "Wenn wir die Zuwanderer in Arbeitsmarkt und Gesellschaft einbinden wollen, müssen alle Aspekte berücksichtigt werden - Bildung und Ausbildung ebenso wie Familie und Freizeit." Ein weiterer Themenschwerpunkt werden Möglichkeiten und Grenzen einer politischen Steuerung der Migration sein. So sind unter anderem Referate zu den Themen "Einwanderung nach Europa und ihre gesellschaftlichen Folgen" und "Deutschland – Einwanderungsland wider Willen" geplant.

Im Rahmen der Tagung veranstalten DGBw und IMIS am Freitag, 23. April 1999, außerdem eine Podiumsdiskussion zu der Frage "Einwanderungsland Deutschland?", zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Als Gesprächspartner stehen Prof. Dr. Klaus J. Bade und PD Dr. Michael Bommes vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, der Bevölkerungswissenschaftler Prof. Dr. Josef Schmid von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die Ausländerbeauftragte von Berlin-Schönefeld, CDU-Mitglied Emine Demirbüken, der Landesvorsitzende der CDU Niedersachsen und Oppositionsführer im niedersächsischen Landtag, Christian Wulff, und der Abgeordnete des Europa-Parlaments, Ozan Ceyhun (Bündnis 90/Die Grünen) zur Verfügung. Die Moderation übernimmt der Bevölkerungswissenschaftler Prof. Dr. Rainer Münz von der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Veranstaltung findet im Uni-Gebäude an der Seminarstraße 19 a/b, Raum 02/E04, statt und beginnt um 10.30 Uhr.

Die Deutsche Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft e. V. ist eine Vereinigung von Wissenschaftlern, die sich mit demographischen Fragen befassen, darunter Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler, Politikwissenschaftler, Geographen, Statistiker, Historiker, Biologen, Anthropologen, Psychologen und Mediziner sowie Vertreter verschiedener anderer Fachgebiete. Der DGBw gehören auch Fachleute aus dem europäischen Ausland an. Die Gesellschaft versteht sich als Plattform für die Diskussion theoretischer und methodischer Fragen sowie aktueller Probleme der Demographie und der Bevölkerungsstatistik und arbeitet dabei auch mit ausländischen Fachvereinigungen zusammen.

Kontaktadresse:
Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4384, Fax (0541) 969-4380
E-Mail: imis@mail.rz.uni-osnabrueck.de