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Pressemeldung

Nr. 60 / 1998

05. Mai 1998 : Uni Osnabrück richtet neue altertumswissenschaftliche Forschungsstelle ein - Schwerpunktthema "Rom und Germanien" - Piepenbrock-Stiftung finanziert Einrichtung

Die Universität Osnabrück wird auf dem Gebiet der Alterumswissenschaft eine Forschungsstelle mit dem Schwerpunktthema "Rom und Germanien" einrichten. Hintergrund bilden die seit Anfang des Jahres von der Uni-ver-sität Osnabrück koordinierten archäologischen Grabungen bei Kalkriese, die weltweit be-achtete Er--kenntnisse zur Varus-Schlacht gebracht haben. Auf der Grund-lage der Grabungs-er-geb--nisse will die For-schungsstelle nun neue Untersuchungen zum Verhältnis von Römern und Ger-ma-nen initiie-ren. Da-bei geht es ebenso um kriegerische Auseinandersetzungen wie um den friedlichen Austausch, um kulturelle Anpassung wie um Widerstandsphänomene, so der Osnabrücker Alt-hi-storiker Prof. Dr. Rai-ner Wie-gels, der einer der Ini-tia-toren der Forschungsstelle "Rom und Germanien" ist. Maßgeb-lichen Anteil an der Rea-lisierung dieser Wis-sen-schafts-einrichtung am Fach-be-reich Kul-tur- und Geo-wis-sen-schaften der Uni-ver-sität Osnabrück hat die Kul---turstiftung Hart-wig Piepenbrock. Sie wird ne-ben der Grundausstattung längerfristig auch den Aufbau einer Bibliothek finan-zieren. Die neue Forschungsstelle wird ihre Arbeit offiziell im Juni die-ses Jah-res auf-neh-men.

Die Erforschung der Geschichte Germaniens zur Römerzeit - sowohl des "römischen" als auch des "freien" Germaniens einschließlich der römisch-germanischen Beziehungen - bilde traditionell einen Schwerpunkt der deutschen Altertumswissenschaft, betont der Althistoriker Wiegels. "Durch die Grabungen bei Kalkriese ist die For-schung al-lerdings er-neut angestoßen worden, sich intensiv mit dem komplexen Verhältnis von Rom und Ger-manien aus-einan-der-zusetzen." Anliegen der Forschungsstelle sei es, die Grabungserkenntnisse zur so-ge-nannten "Schlacht am Teutoburger Wald" kritisch und verantwortungsbewußt in einen grö-ße-ren For-schungs---zusam-men-hang zu stellen. Geplant ist dabei unter an-derem die Zusammenarbeit mit der Kom-mis-sion für Alte Geschichte Niedersachsens und Bre-mens und der neuen Niederrheinischen Akademie.

Zur Eröffnung der Forschungsstelle "Rom und Germanien" am Mittwoch, 10. Juni 1998, wird Prof. Dr. Wolf-gang Schlüter einen Vor-trag zum Thema "Kalkriese - ein bedeutender Kampfplatz zwischen Römern und Ge-rmanen" halten. Der Os-nabrücker Stadt- und Kreisarchäologe leitet die Grabungen in Kalkriese und ist Ho-no-rar-professor am Fach-bereich Kultur- und Geowissenschaften der Universität Osnabrück. Der Vortrag fin-det in der Aula des Osnabrücker Schlosses statt und beginnt um 19.00 Uhr.