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Pressemeldung

Nr. 90 / 2001

21. Juni 2001 : 1. Internationales Symposium der Forschernachwuchsgruppe in der Psychologie - Wissenschaftler diskutieren auch die Frage "Gene und Verhalten – Was bewegt den Menschen?"

Die vom Land Niedersachsen geförderte Forschernachwuchsgruppe "Kulturinformierte Entwicklungspsychologie der Lebensspanne", die in diesem Sommersemester am Fachbereich Psychologie und Gesundheitswissenschaften der Universität Osnabrück ihre Arbeit aufgenommen hat, lädt am Montag, 25. Juni 2001, zu ihrem ersten internationalen Symposium ein. Für diese Veranstaltung konnten "namhafte Referenten" aus Frankfurt und Gießen sowie aus Tilburg (Niederlande) gewonnen werden, so der Entwicklungspsychologe Dr. Athanasios Chasiotis, der die Forschernachwuchsgruppe leitet. Neben Vorträgen unter anderem über den Zusammenhang zwischen Kultur und Kognition sowie über menschliches Verhalten im Spannungsfeld von Natur und Kultur ist eine Podiumsdiskussion geplant, bei der es um die Frage "Gene und Verhalten – Was bewegt den Menschen?" gehen wird.

Der international besetzten Forschernachwuchsgruppe, die jährlich Fördermittel von bis zu 398.000 DM erhält, gehören neben dem Leiter Dr. Chasiotis der Motivationspsychologe Dr. Jan Hofer, die Anthropologin Dr. Akiko Nosaka und der Doktorand Florian Kießling an. Initiiert wurde das interdisziplinäre Projekt von den Fachgebieten Entwicklung und Kultur, Sozial-, Persönlichkeits- und Differentielle Psychologie sowie Sprachwissenschaft. In ihrer Arbeit kann die Gruppe anknüpfen an umfangreiche Studien zur psychischen Entwicklung von Säuglingen, Kleinkindern und Schulkindern, die die Osnabrücker Entwicklungspsychologen zusammen mit Wissenschaftlern in Costa Rica, Indien, Kamerun, Griechenland und Brasilien durchgeführt haben. Für die Forscher war dabei von Interesse, wie die universellen Entwicklungsaufgaben des Menschen, so etwa der Spracherwerb oder der Aufbau von Beziehungen in der frühen Kindheit, in verschiedenen Kulturen definiert und gelöst werden.

Die Nachwuchswissenschaftler wollen nun die unterschiedlichen Entwicklungspfade bis in das Erwachsenenalter hinein verfolgen. "Eine ihrer Hauptaufgaben wird es sein, angemessene Untersuchungsmethoden für diese neue Thematik zu entwickeln", so Prof. Dr. Heidi Keller vom Fachgebiet Entwicklung und Kultur. "Wir möchten das Beobachtete nicht aus dem Vergleich mit unseren westlichen Verhaltensweisen, sondern aus der jeweiligen Kultur heraus verstehen. Dafür ist es notwendig, daß unsere Kooperationspartner im Ausland ihre kulturspezifischen Kompetenzen in die Forschungsarbeit einbringen."

Die Einrichtung von Forschernachwuchsgruppen ist Teil der vom Land Niedersachsen und den Hochschulen des Landes finanzierten Innovationsoffensive. Ziel der neuen Fördereinrichtungen ist es, hochqualifizierte junge Wissenschaftler möglichst früh in eine verantwortliche Position in der Forschung zu bringen. Mit eigenen Mitarbeitern und Sachmitteln sollen sie selbständig zu einem innovativen Thema arbeiten. Nach Angaben des Ministeriums werden derartige Gruppen "nur an solchen Fachbereichen eingerichtet, an denen die Universitäten besonders forschungsstark und international konkurrenzfähig sind". Eine zweite dieser Gruppen arbeitet am Osnabrücker Fachbereich Mathematik/Informatik auf dem Gebiet der Neuroinformatik.

Informationen im Internet: http://www.psycho.uni-osnabrueck.de/fach/Forschernachwuchsgruppe/index.html

Kontaktadresse:
Dr. Athanasios Chasiotis
Universität Osnabrück
Fachbereich Psychogie und Gesundheitswissenschaften
Forschernachwuchsgruppe "Kulturinformierte
Entwicklungspsychologie der Lebensspanne"
Seminarstraße 20, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4208, Fax (0541) 969-4470