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Pressemeldung

Nr. 40 / 2002

18. März 2002 : Blicke der Anderen - Reisen zwischen europäischen Metropolen - VolkswagenStiftung fördert Forschungsvorhaben der Universität Osnabrück mit 476.000 Euro

Wir alle haben von den verschiedenen - insbesondere den europäischen - Völkern ein bestimmtes Bild, das jenseits einzelner Individuen bestimmte Klischees einer ganzen Nation zuweist. Wissenschaftler unter der Leitung der Professoren Dr. Wolfgang Asholt und Dr. Wolfgang Klein von der Universität Osnabrück und von Professor Dr. Wolfgang Kissel von der Universität Bremen wollen nun den Hintergründen und dem Wesen solcher Vorurteile nachspüren. Wie die VolkswagenStiftung heute mitteilt, stellt sie für das Forschungs-vorhaben 476.000 Euro bereit.

In ihrem Projekt "Die Blicke der Anderen. Reisen zwischen den europäischen Metropolen Berlin, Paris und Moskau in der Zwischenkriegszeit" bedienen sie sich dazu der Schriftstücke von Berlin-, Paris- und Moskau-Reisenden der Zwischenkriegszeit 1917/18 bis 1938/39. Paris steht im Untersuchungskontext für eine demokratische Aufklärungstradition, Berlin für eine rasante Modernität amerikanischen Zuschnitts, die dann eher "national" als "sozialistisch" und jedenfalls antihuman gebrochen wird - und Moskau für die rote Utopie beziehungsweise den roten Terror.

Reiseberichte bieten sich an, da verschiedene Diskursebenen verfolgt werden können und diese Schriften Aufschluss geben über intellektuelle, mentale, kulturelle und politische Eigenheiten bei der Wahrnehmung des jeweils Anderen. Berücksichtigt werden Reisen in alle sechs Richtungen, um alle denkbaren Fremd- und Eigenwahrnehmungen erfassen zu können. Ziel ist es, durch eine möglichst tief gehende Analyse die verschiedenen Dimensionen kulturell-politischer Entwicklung in Unterschieden wie Gemeinsamkeiten genauer erkennen zu können: als Teile des einen "modernen", dabei jedoch keineswegs uniformen Europas. Einbezogen in die Forschungsarbeiten werden neben Reiseberichten auch Zeitschriftenbeiträge, Artikel in der Wochen- und Tagespresse sowie sonstige Korrespondenzen und Archivdokumente.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Wolfgang Asholt und Prof. Dr. Wolfgang Klein
Universität Osnabrück,
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft, Fachgebiet Romanistik
Tel. (0541) 969-4443 und 969-4986