Nr. 271 / 2005

24. November 2005 : Dokumentenmanagement leicht gemacht - Universität Osnabrück kooperiert mit der Uni Tübingen im Bereich Texttechnologie

Die Tradition der Forschung im Wissens- und Dokumentenmanagement des Instituts für Kognitionswissenschaft (IKW) der Universität Osnabrück wird durch ein neues Kooperationsprojekt fortgeführt: Die Abteilung Theoretische Computerlinguistik der Universität Tübingen und der Arbeitsbereich Künstliche Intelligenz des IKW untersuchen gemeinsam Möglichkeiten, syntaktisch ausgezeichnete Daten, wie beispielsweise Webseiten des Internets, durch semantische Zusatzinformation intelligenter benutzen zu können. Es ist Teil der Forschergruppe »Texttechnologische Informationsmodellierung« der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und gegenwärtig das einzige größere Verbundprojekt Deutschlands in der Texttechnologie. Die DFG fördert das gemeinschaftliche Teilprojekt mit knapp 200.000 Euro für zunächst zwei Jahre und stellt eine Verlängerung um ein drittes Jahr in Aussicht.

»Adaptive Ontologien auf extremen Auszeichnungsstrukturen« lautet der Titel des Projektes. »Mit Ontologien ist strukturiertes Hintergrundwissen gemeint. Sie spielen eine zentrale Rolle in einer Vielzahl von modernen Anwendungen der Informationstechnologie«, erklärt der Osnabrücker Kognitionswissenschaftler Juniorprofessor Dr. Kai-Uwe Kühnberger. Beispiele hierfür sind das »semantic web«, welches intelligente Suchmöglichkeiten im Internet ermöglichen soll, sowie die elektronische Archivierung großer Mengen mehr oder weniger strukturierter Daten. Aus denen wiederum schnell und zuverlässig relevante Informationen extrahiert werden müssen. »Das ist ein Problem, vor dem häufig Bibliotheken und größere Firmen stehen«, so Kühnberger.

Die Wissenschaftler untersuchen die Möglichkeit, semantische Hintergrundinformationen dynamisch anzupassen und mit der vorliegenden syntaktischen Auszeichnung auf einheitliche Weise zu verarbeiten. Die praktische Anwendung werde im Dokumentenmanagement liegen, so Kühnberger.