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Pressemeldung

Nr. 20 / 2005

28. Januar 2005 : »Ein versunkener Kontinent literarischer Schreibkultur« - Uni Osnabrück erhält 550.000 Euro für Erforschung des Gelegenheitsschrifttums

Aus Mitteln des Niedersächsischen VW-Vorab wird dem Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück ein Betrag von mehr als 550.000 Euro für ein Projekt des Literaturwissenschaftlers Prof. em. Dr. Dr. h.c. Klaus Garber zur Verfügung gestellt. Die Förderung ist für einen Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen. Mit den Geldern sollen die Erschließungsarbeiten für das umfassend angelegte Handbuch des personalen Gelegenheitsschrifttums in europäischen Bibliotheken und Archiven weitergeführt werden.

Gefördert von der VolkswagenStiftung wurden in den vergangenen Jahren bereits 15 Handbuchbände zu den Beständen in Breslau, Thorn, Riga, Reval (Tallinn) und Dorpat (Tartu) vorgelegt. Darüber hinaus haben die Wissenschaftler die äußerst seltenen Hochzeits-, Trauer- und Gratulationsgedichte in Mikrofiche-Editionen wieder allgemein zugänglich gemacht. Das jetzt bewilligte Projekt-Segment ist der intellektuellen Kommunikation im Ostseeraum im Spiegel der Gelegenheitsgedichte in der Frühen Neuzeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert gewidmet. Unter anderem stehen Königsberg, Danzig, Elbing, Stettin, Liegnitz und Brieg auf dem Programm. »Damit wird ein versunkener Kontinent literarischer Schreibkultur im alten deutschen Sprachraum des Ostens erstmals wieder erschlossen«, so Garber. Die Universität Osnabrück besitzt inzwischen weltweit das reichste Aufkommen dieser Quellen vor allem aus Mittel- und Osteuropa auf Film und Mikrofiche.

In den zwei Jahren sollen zugleich die theoretischen Grundlagen für eine vertiefende Erschließung des Materials entwickelt werden. Zusätzlich ist es das Ziel, die Voraussetzungen für eine Überführung in ein Langzeitvorhaben zu schaffen Garber: »Wenn uns dies gelänge, dann wären die Geisteswissenschaften in Osnabrück entscheidend gestärkt und zugleich die Arbeit der internationalen Forschung beflügelt.«

Weitere Informationen:
Dr. Martin Klöker, Universität Osnabrück,
Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit,
Neuer Graben/Seminarstraße 19/21, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-4881, Fax +49 541 969-4405,
e-mail: martin.kloeker@uni-osnabrueck.de