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Pressemeldung

Nr. 58 / 2003

02. April 2003 : Eine gelehrte Frau in einer männerdominierten Berufswelt - Briefedition Therese Huber entsteht an der Uni Osnabrück - 954.000 Euro von der DFG

Schriftstellerin, passionierte Briefschreiberin, Redakteurin und Übersetzerin: Für all das steht der Name Therese Huber (1764-1829). Und zwar in einer Zeit, als Frauen in einer männerdominierten Welt kaum Zugang zur Berufswelt hatten. "Ein lebendiges Stück Geistes-, Kultur- und Alltagsgeschichte zeigt sich in der Korrespondenz dieser ungewöhnlichen Frau", betont Prof. em. Dr. Magdalene Heuser. Als Leiterin einer Arbeitsstelle an der Universität Osnabrück gibt die Literaturwissenschaftlerin die Briefe Hubers heraus. Das Langzeitprojekt wird seit elf Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit bislang rund 954.000 Euro gefördert.

Gerade hat eine weitere Förderungsphase begonnen. Besonders erfreulich sei diese Genehmigung, so Heuser, "weil in Zeiten, in denen vor allem bei geisteswissenschaftlichen Forschungsprogrammen der Rotstift angesetzt wird, unsere Briefedition als besonders förderungwürdig anerkannt worden ist."

Die gesamte Ausgabe ist auf neun Bände angelegt, drei sind bislang erschienen. Die Briefe Therese Hubers geben einen umfassenden Einblick in die Kulturgeschichte des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Huber, in Göttingen geboren, heiratete 1785 den berühmten Gelehrten und Weltreisenden Georg Forster und nach dessen Tod 1794 den Schriftsteller und Redakteur Ludwig Ferdinand Huber, der Ende 1804 starb. 1816 bis 1823 arbeitete Therese Huber erfolgreich als Redakteurin beim "Morgenblatt für gebildete Stände".

Die Briefausgabe dokumentiert nicht nur das Leben einer emanzipierten und gebildeten Frau in jener Zeit, sondern erlaubt darüber hinaus einen Einblick in die vielfältigen Beziehungen der Gelehrten untereinander. Insgesamt wird die kommentierte Edition rund 4.500 Briefe umfassen, von denen die meisten vollständig und ein Teil als Regesten wiedergegeben werden. Der vollständige Wortlaut der Regestbriefe soll nach Abschluss der Print-Ausgabe als CD-Rom verfügbar gemacht werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Magadalene Heuser, Petra Wulbusch,
Universität Osnabrück,Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft,
Arbeitsstelle Therese Huber, Alte Münze/Kamp 14/16,
Tel. +49 541 969 4301, -4337, -4787, Fax +49 541 969 4256
e-mail: Magdalene.Heuser@Uni-Osnabrueck.DE, Petra.Wulbusch@Uni-Osnabrueck.DE