Nr. 173 / 2004

19. August 2004 : Einfaches Mittel mit großer Wirkung gegen Allergien - Uni Osnabrück: Forschungsprojekt brachte international beachtete Ergebnisse

Wie wirken sich Präventionsmaßnahmen auf die Entwicklung von Allergien aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Projektes der beiden Mediziner Dr. Henning Allmers und Dr. Swen Malte John von der Universität Osnabrück. Zusammen mit Jörg Schmengler von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege konnten sie in einer epidemiologischen Untersuchungen mit ca. 1,8 Millionen Mitarbeitern im Gesundheitswesen nachweisen, dass die Zahl der an einer Allergie gegen Latexhandschuhe neu erkrankten Beschäftigten seit 1998 um mehr als 80 Prozent zurückgegangen ist. Vor wenigen Tagen erschien in der angesehensten allergologischen Fachzeitschrift dem »Journal of Allergy and Clinical Immunology« ein durch die Herausgeber als »Editor’s choice« besonders ausgezeichneter Artikel, in dem die Ergebnisse des Projekts vorgestellt werden.

Allmers erklärt, wie der enorme Rückgang der Erkrankungen durch eine ebenso einfache wie effektive Maßnahme erreicht werden konnte: »Seit 1998 dürfen keine gepuderten Handschuhe mehr im Gesundheitswesen verwendet werden. Der Puder hatte bis dahin dafür gesorgt, daß die Latexallergene ‚besser‘ durch Haut- und Schleimhäute aufgenommen wurden und so bei bis zu 17 Prozent aller im Gesundheitswesen Beschäftigten zu einer Sensibilisierung, also der Vorstufe einer Allergie, führten. Vier Prozent aller Beschäftigten entwickelten sogar ein allergisches Asthma gegen Latex aus dem Gummibaum Hevea brasiliensis.« Weltweit ist dieser Präventionserfolg bisher einmalig, daher wurde die Arbeitsgruppe 2004 bereits mehrmals eingeladen, ihre Daten auf großen internationalen Kongressen (Toronto, Kanada; San Francisco, USA und Kuala Lumpur, Malaysia) vorzustellen. Den wissenschaftlichen Höhepunkt stellt in diesem Jahr die Publikation im »Journal of Allergy and Clinical Immunology« dar.

Weitere Informationen:
PD Dr. Henning Allmers, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie,
Sedanstraße 115 D-49090 Osnabrück
Tel. +49 541 969-3329, Fax +49 541 969-2445,
e-mail: hallmers@uni-osnabrueck.de