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Pressemeldung

Nr. 32 / 2001

22. März 2001 : Erster Osnabrücker Workshop: Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen - Fortbildungsveranstaltung für Lehrer, Referendare und Lehramtsstudierende vor dem Examen

"Eine große Zahl von Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren ist bereits von gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder beginnenden Erkrankungen betroffen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Dr. Mathias Bonse-Rohmann, der am Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Osnabrück lehrt und forscht. In Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für Fortbildung und Weiterbildung im Schulwesen und Medienpädagogik (NLI), der Bezirksregierung Weser-Ems und der Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen hat das von Prof. Dr. Rudolf Manstetten geleitete Fachgebiet einen Workshop initiiert, in dem es um "Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen" gehen wird. Die Veranstaltung, die erste dieser Art in Osnabrück, wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie an Referendare und Lehramtsstudierende kurz vor dem Examen und findet am 29. und 30. März 2001 an der Universität statt.

"Gerade die letzten Schuljahre und der bevorstehende Eintritt in das Erwerbsleben sind eine kritische Phase, in der gesundheitsfördernde Maßnahmen besonders wichtig sind. Der Unterrricht muß die Schülerinnen und Schüler zu einem aktiven Handeln anstiften", betont Dr. Mathias Bonse-Rohmann. "Gleichzeitig müssen jedoch auch die gesundheitlichen Belastungen von Lehrerinnen und Lehrern ernst genommen und zur Aufgabe von Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen gemacht werden." Im Rahmen des Workshops soll zunächst allgemein das Konzept der schulischen Gesundheitsförderung vorgestellt und diskutiert werden. Anschließend wird es um den Themenkomplex Streßbewältigung gehen. Geplant ist, die Fortbildungsveranstaltung im Juni und im August dieses Jahres fortzusetzen und dabei die Themen Ernährung, Bewegung und Rauchen zu behandeln. Ziel der Workshops ist es, gesundheitsfördernde Maßnahmen theoretisch und praktisch für den Schulalltag "aufzubereiten" und sie an Osnabrücker Berufsschulen schließlich auch konkret umzusetzen. Dr. Bonse-Rohmann: "Unter dem Focus Gesundheitsförderung arbeiten hier erstmals alle an der Lehrerbildung beteiligten Institutionen zusammen."

Diese Aktivitäten sind Teil eines mehrstufigen Forschungsprojekts an der Universität Osnabrück. Im Rahmen dieses Projektes haben Dr. Bonse-Rohmann und Dr. Angelika Niemann-Pilatus, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin im Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie, im vergangenen Jahr 400 Osnabrücker Schülerinnen und Schülern zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt und außerdem 76 Auszubildende an Berufsbildenden Schulen in Osnabrück medizinisch untersucht. Das Ergebnis: Haltungsschäden und eine ungeübte Motorik, Rückenschmerzen, Übergewicht, Kreislaufstörungen und Kopfschmerzen sowie Beeinträchtigungen der Lungenfunktion waren nach Angaben von Dr. Niemann-Pilatus die am häufigsten festgestellten Gesundheitsprobleme. Außerdem seien zahlreiche gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen und starke psychische Belastungen deutlich geworden. Nach der praktischen Umsetzung des Konzeptes "Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen" ist eine erneute Befragung und medizinische Untersuchung der Jugendlichen geplant.

Kontaktadresse:
Dr. Mathias Bonse-Rohmann
Universität Osnabrück
Fachbereich Psychologie und Gesundheitswissenschaften
Albrechtstraße 28, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-2466, Fax (0541) 969-2444