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Pressemeldung

Nr. 92 / 2001

22. Juni 2001 : Festakt zu den Tagen der Universität: Vergabe des Mühenhoff-Habilitations-prei-ses - Auch Förderpreis für gute akademische Lehre – Uni-Präsident mit Vortrag zu Lehre und Forschung

Der Historiker PD Dr. Jochen Oltmer wird am Freitag, 22. Juni 2001, mit dem Habilitationspreis der Hans Mühlenhoff-Stiftung ausgezeichnet. Dr. Oltmer erhält den mit 10.000 DM dotierten Preis für seine an der Universität Osnabrück vorgelegte Habilitation zum Thema "Migration als Gefahr. Transnationale Migration und Wanderungspolitik in der Weimarer Republik". Im Rahmen eines Festaktes wird die Universität außerdem einen Sonderpreis für hervorragende Habilitationen an die Osnabrücker Physikerin PD Dr. Marika Schleberger vergeben. Mit der Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 5.000 DM verbunden ist, würdigt die Hochschule ihre Habilitationsschrift "Untersuchung von Nanostrukturen durch quantitative Analyse von Elektronenspektren". Zwei weitere Auszeichnungen, die von der Universität neu geschaffenen Förderpreise für gute akademische Lehre, gehen an die Nachwuchswissenschaftler Dr. Manfred Rolfes (Geographie) und Sönke Iwersen (Wirtschaftswissenschaften). Die Festveranstaltung ist Teil der Tage der Universität, die die Hochschule vom 22. bis 24. Juni 2001 veranstaltet, und beginnt mit einem Vortrag von Universitäts-Präsident Prof. Dr. Rainer Künzel, in dem er "Zum Verhältnis von Studium, Lehre und Forschung" referieren wird.

Jochen Oltmer (Jahrgang 1965) studierte von 1986 bis 1990 Geschichte und Politikwissenschaft. 1995 promovierte er an der Universität Osnabrück und arbeitete anschließend an seiner Habilitation, die er im Mai dieses Jahres beenden konnte. Er ist Wissenschaftlicher Assistent für Neueste Geschichte am Osnabrücker Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften und Vorstandsmitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS). Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Bereiche Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Wanderungen sowie Migrations- und Minderheitenpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Als wissenschaftlicher Redakteur und künftig auch Mitherausgeber betreut Dr. Oltmer die "Studien zur Historischen Migrationsforschung". Begutachtet wurde seine Habilitation von dem Historiker und Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade (Universität Osnabrück), dem Soziologen Prof. Dr. Michael Bommes (Pädagogische Hochschule Freiburg) und dem niederländischen Sozialhistoriker Prof. Dr. Jan Lucassen (Universität Amsterdam). Prof. Lucassen: "Dr. Oltmer hat mit dieser Habilitationsschrift eine großartige Leistung geschafft. Es wäre zu wünschen, daß auch Kollegen in anderen Ländern so klar die Kontinuitäten in der Migrationsgeschichte ihrer Länder zeigen würden." Die von Dr. Oltmer vorgelegte Arbeit sei eine "brilliante Pionierstudie" und werde als Buch "zweifelsohne ein Standardwerk" sein, betonte dazu Prof. Bade.

Marika Schleberger (Jahrgang 1965) hat von 1985 bis 1990 ein Physik-Studium absolviert. 1993 folgten die Promotion an der Universität Osnabrück und im vergangenen Jahr - als erste Frau am Osnabrücker Fachbereich Physik - die Habilitation, die von Prof. Dr. Gerhard. Ertl, Geschäftsführender Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft (Berlin) und dem Experimentalphysiker Prof. Dr. Stefan Hüfner (Universität des Saarlandes) begutachtet wurde. Prof. Ertl: "Ihre Untersuchungen stellen einen wertvollen Beitrag zum verbesserten Verständnis auch technologisch relevanter Materialsysteme dar und bieten eine gute Basis für die Konzeption und erfolgreiche Durchführung weiterführender Arbeiten." Dr. Schleberger lehrt und forscht als Wissenschaftliche Assistentin am Fachbereich Physik und leitet als Heisenberg-Stipendiatin eine Arbeitsgruppe Nanostrukturen. Für ihre Forschung hatte sie zuvor schon verschiedene Stipendien erhalten, darunter ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Auslandsaufenthalte führten sie in die USA, nach Dänemark und in die Schweiz.

Mit ihrem neuen Förderpreis für gute akademische Lehre honoriert die Universität überdurchschnittlich gute Lehrleistungen, die von Studierenden der Hochschule zur Auszeichnung vorgeschlagen werden. Über die Vergabe des Preises, der mit jeweils 4.000 DM dotiert ist, hat eine studentische Jury unter dem Vorsitz von Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Busch entschieden. Preisträger Dr. Manfred Rolfes ist seit 1993 Wissenschaftlicher Angestellter für den Bereich Methoden und EDV-Einsatz in Geographie und Raumplanung und seit 1996 im Osnabrücker Fachgebiet Geographie auch zuständig für die Koordination der Lehrevaluation und das Monitoring der Lehrqualität. Neben der Auswahl interessanter Lehrthemen mit gut strukturierten Inhalten und "optimalem Praxisbezug" zeichne sich Dr. Rolfes auch durch ein besonderes Engagement in der Betreuung aus, so das Urteil der Studierenden. Der zweite Preisträger Sönke Iwersen ist am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück als Tutor für Statistik und Empirische Wirtschaftsforschung tätig. Ihm gelinge es, die komplexe Materie der Statistik transparent und verständlich zu machen. Die Studierenden: "Durch freiwillige Zusatzveranstaltungen vertieft er den Stoff und hilft damit bei der Klausurvorbereitung." Darüber hinaus stehe er auch als Ansprechpartner für das Studium allgemein zur Verfügung.