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Pressemeldung

Nr. 22 / 2001

13. Februar 2001 : Forschungsevaluation: Lob für IMIS und Alte Geschichte an der Uni Osnabrück - Experten begutachteten geschichtswissenschaftliche Forschung an niedersächsischen Hochschulen

Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück hat in einer Forschungsevaluation der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen eine hervorragende Bewertung erhalten. Das Institut leiste "sehr erfolgreiche" und "international anerkannte" Arbeit, so eine mit führenden Historikern besetzte Expertenrunde, die im Auftrag der Kommission die geschichtswissenschaftliche Forschung an den Hochschulen des Landes untersucht hat. In ihrem jetzt vorgelegten Abschlußbericht würdigt die Gutachtergruppe unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Kocka von der Freien Universität Berlin außerdem die Leistungen des Osnabrücker Fachgebiets Alte Geschichte.

Das interdisziplinär angelegte IMIS wurde 1991 von dem Historiker und Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade ins Leben gerufen. Durch das herausragende Engagement eines Wissenschaftlers, durch außergewöhnlich starke Anstrengungen der Universität, durch Innovation und Geschick und durch die Einwerbung umfangreicher Drittmittel sei es gelungen, einen "starken Forschungsschwerpunkt" zu etablieren, schreiben die acht Gutachter in ihrem Bericht. Die Expertenrunde verweist außerdem auf die "beachtliche Spezialbibliothek" des Instituts, die auch den "internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht", und fordert für die Zukunft die Fortsetzung der Förderung, unter anderem durch den weiteren Ausbau der Bücherbestände. Für das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ist das IMIS "ein eindrucksvolles Beispiel für eine herausragende geschichtswissenschaftliche Forschungseinrichtung", wie es in einer Stellungnahme heißt.

Das Fachgebiet Alte Geschichte unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Wiegels kann nach den Worten der Gutachter eine "sehr positive Bilanz" bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorweisen. Besonders hervorzuheben sei außerdem, in "welch großem Ausmaß immer wieder Drittmittel eingeworben worden sind". Mit der bevorstehenden Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Klassische Archäologie böten sich an der Universität Osnabrück zudem gute Voraussetzungen für einen altertumswissenschaftlichen Fächerverbund, der zum Beispiel auch die Rechtsgeschichte, die Kunstgeschichte, die Philosophie und die Latinistik einbeziehe. Um die gute Leistungsbilanz in der Alten Geschichte fortsetzen zu können, sollte das Fachgebiet nach Ansicht der Experten eine zusätzliche Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter erhalten.

Der Präsident der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Rainer Künzel, sprach von einem erfreulichen Ergebnis für die Hochschule. Die Begutachtung belege einmal mehr, daß es der Universität trotz einer nach wie vor unzureichenden Grundausstattung immer wieder gelinge, durch die Konzentration ihrer Kräfte, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, durch innovative Ansätze und den besonderen Einsatz der Wissenschaftler hervorragende Forschungsergebnisse zu erzielen. Er verwies zugleich aber auf die von den Gutachtern kritisierte unzureichende bibliothekarische Versorgung. Die Bibliotheksverhältnisse seien, so heißt es in dem Bericht, "für die Bedürfnisse der Lehre nur in Teilen, für die Forschung kaum hinreichend".

Geschichtwissenschaftliche Forschung wird in Niedersachsen an acht Hochschulen betrieben: Neben der Uni-versität Osnabrück sind dies die Technische Universität Braunschweig, die Universitäten Göttingen, Han-nover, Hildesheim, Lüneburg und Oldenburg sowie die Hochschule Vechta. Die Evaluation in verschiedenen Disziplinen soll dazu beitragen, die Hochschulen bei der Herausbildung eines eigenen Forschungsprofils und das Land bei der Entwicklung von Kriterien für die qualitätsorientierte Mittelvergabe zu unterstützen. Der Gutachtergruppe Geschichte um Prof. Kocka haben weitere Wissenschaftler aus Berlin sowie aus Dortmund, Heidelberg, Jena, München und Oxford (Großbritannien) angehört.