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Pressemeldung

Nr. 61 / 2003

07. April 2003 : Heraus aus der universitären Enklave und hinein ins Museum - Schreiben in und über die Ausstellung: Ungewöhnliches Seminar an der Uni Osnabrück

Kunst aus Büchern zu erleben ist das eine, etwas anderes jedoch, sie direkt vor Ort zu betrachten. Das Museum als Raum ermöglicht eine ganz eigene Art des Zugangs, erklärt Prof. Dr. Jutta Wermke. "Dort kann der Betrachter seine Distanz zum Kunstwerk selber wählen, sich mit anderen Besuchern austauschen." Um dies künftigen Lehrerinnen und Lehrern verständlich zu machen, leitete die Germanistin an der Universität Osnabrück ein ungewöhnliches Seminar: ihre Studierenden besuchten im vergangenen Semester wiederholt regionale Museen. Zum Abschluss entstanden vielfältige Texte über Kunst, das Museum als Begegnungsort sowie die Frage, wie Kunst im Deutschunterricht vermittelt werden kann. Im kommenden Semester wird das Seminar fortgesetzt.

Heraus aus der universitären Enklave, lautete das Stichwort für die Studierenden des Seminars "Bilder im Deutschunterricht", das Wermke im vergangenen Semester angeboten hatte. Mit den Studentinnen und Studenten besuchte sie die Stüve-Sammlung im Kulturgeschichtlichen Museum sowie Ausstellungen mit Werken von Rik van Iersel und Moritz Götze in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Wermke: "Das Schreiben in diesem Seminar hatte nicht nur die Funktion der Ausdrucksübung, sondern auch die der Schulung von Wahrnehmung." Eine Idee, die bei den Studierenden gut ankam: "Ich fand es zunächst sehr schwierig, meine eigenen Ideen zu den Bildern in Worte zu fassen. Doch nachdem eine gewissen Hemmschwelle überwunden war, hat es Spaß gemacht", meint Björn Riedesel.

Insgesamt 59 Texte wurden in die Dokumentation "uni meets museum. Studierende schreiben Bilder" aufgenommen. Darunter kurze Gedichte, Stories zu Gemälden Nussbaums, Beschreibungen einzelner Bilder, phantastische Erzählungen. Wermke plant bereits eine Fortsetzung. Diesmal soll es in einem Seminar um die Wanderausstellung "hier geblieben" in der Villa Schlikker und die "arte regionale III" in der Kunsthalle Dominikanerkirche gehen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Jutta Wermke, Universität Osnabrück, Neuer Graben 40
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft,
Tel. +49 541 969 4442, Fax +49 541 969 4256,
e-mail: Jutta.Wermke@Uni-Osnabrueck.DE