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Pressemeldung

Nr. 185 / 2004

14. September 2004 : Katholizismus und die Pathologie von Liebesbeziehungen - Generalversammlung der Görres-Gesellschaft mit über 100 öffentlichen Vorträgen an der Universität Osnabrück

Etwa 500 Gäste erwartet die Universität Osnabrück zur Generalversammlung der Görres-Gesellschaft, die vom Samstag, 25. September bis Mittwoch 29. September in der Hasestadt stattfindet. Die Görres-Gesellschaft ist ein 1876 gegründeter Zusammenschluss katholischer Wissenschaftler und Publizisten, die heute 3200 Mitglieder aller Wissenschaftsdisziplinen zählt. Während der Osnabrücker Jahresversammlung laden Wissenschaftler zu öffentlichen Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen ein. »Das Themenspektrum der über 100 Veranstaltungen reicht vom französischen Katholizismus, dem Verhältnis von Staat und Religion bis zur Pathologie von Liebesbeziehungen«, erklärt der katholische Sozialethiker Prof. Dr. Manfred Spieker von der Universität Osnabrück, der als Vorsitzender des Ortsausschusses der Görres-Gesellschaft mit der Vorbereitung der Tagung betraut wurde.

Das Programm beginnt am Samstag, 25. September, mit einem öffentlichen Vortrag des Leiters des Osnabrücker Kulturforums Dom, Dr. Hermann Queckenstedt, über die Nachwirkungen der Säkularisierung Osnabrücks (18 Uhr, Aula der Universität). Am Sonntag folgt in der Stadthalle (11 Uhr) die Eröffnungsveranstaltung mit der Verleihung des Ehrenringes der Gesellschaft an den polnischen Weihbischof Jan Kopiec und dem Festvortrag von Prof. Dr. Ursula Forst zum Thema »Verantwortung muss übernommen werden – Thesen zum Verhältnis von Bildung und Verantwortung«.

Die einzelnen Sektionsveranstaltungen beginnen am Montag. Die Sektion für Philosophie beschäftigt sich mit dem Thema »Geist und Gehirn«, wobei naturalistische wie auch anti-naturalistische Perspektiven erörtert werden. So beschäftigt sich Prof. Dr. Volker Gerhardt (Berlin) mit dem Freiheitsbegriff. Die Sektion für Pädagogik fragt nach der »Gerechtigkeit im Bildungssystem«. Vortragende ist unter anderem Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D. und Mitglied des Hochschulrats der Universität Osnabrück. Die Sektion Psychologie befasst sich mit der »Pathologie von Liebesbeziehungen«, wobei die Vortragenden den Ursachen des Eifersuchts- und Liebeswahns (Prof. Dr. Bernhard Bogerts, Magdeburg), den Reaktionen auf Liebesverlust (Prof. Dr. Erlo Lehmann, Düsseldorf) als auch der Pathologie des erotischen Begehrens (Prof. Dr. Wolfgang Trees; Dr. Christiane Schneider, Düsseldorf) nachgehen.

»Der französische Katholizismus und Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert« ist Thema der Sektion für Geschichte, wobei mit großem Interesse die Ausführungen von Prof. Dr. Jean-Marie Mayeur (Paris) zu den »Strömungen der katholischen Geschichtsschreibung in Frankreich« erwartet werden. In der Sektion Wirtschaftswissenschaften referiert der bekannte Hamburger Politikwissenschaftler Prof. Dr. Udo Steinbach über »Politik und Staat im Islam«. Die Sektion für Rechts- und Staatswissenschaft diskutiert gemeinsam mit der Sektion für Politikwissenschaft über »die Würde des Menschen« und die Neuinterpretation des Grundgesetz-Artikels 1. In der Sektion für Religionswissenschaft referiert der bekannte Verfassungsrechtler, Prof. Dr. Josef Isensee (Bonn), über das Verhältnis von Staat und Kirche in der Bundesrepublik Deutschland.

Ethische Fragen stehen im Mittelpunkt der Arbeit einiger Sektionen. So fragt die noch junge Sektion Medizin, ob Gewebezüchtung oder Zelltherapie die Organtransplantation ersetzten können. Während Dr. Wolfgang Michael Franz (München) die »Möglichkeiten der Stammzelltherapie beim Herzinfarkt« aufzeigt und Prof. Dr. Hans K. Schackert (Dresden) über neuste wissenschaftliche Ergebnisse beim »Klonen in der Medizin« berichtet, stellt Prof. Dr. Ludger Honnefelder (Bonn) die ethischen Aspekte der Gewebezüchtung und Zelltherapie in den Mittelpunkt seines Vortrages.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich, Gebühren werden nicht erhoben. Das detaillierte Programm der Generalversammlung ist im Internet unter der Adresse www.kath-theologie.uni-osnabrueck.de/lehrende/spieker abrufbar.

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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Manfred Spieker, Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Institut für Katholische Theologie
Schloßstr. 4, D-49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4286; Fax: +49 541 969-4376
e-mail: manfred.spieker@uni-osnabrueck.de