Nr. 131 / 2003

13. August 2003 : Knappe Wasservorräte besser nutzen und Konflikte vermeiden - Uni Osnabrück beteiligt sich an europäisch-nordafrikanischem Expertennetzwerk

Zunehmende Wasserknappheit ist ein sehr aktuelles und drängendes Problem. »Und dies wird sich durch die erwarteten Klimaveränderungen in vielen Regionen der Erde in den nächsten Jahren noch verschärfen. Eine besonders betroffene Region ist dabei der Mittelmeerraum«, erklärt Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl. Die Systemwissenschaftlerin Pahl-Wostl von der Universität Osnabrück hat das EU-Projekt »Water Demand Management in the Mediterranean« (WADEMED) mitinitiiert. Das Projekt, an dem 14 Organisationen beteiligt sind, wird von der europäischen Union mit einer Gesamtfördersumme von 750.000 Euro über einen Zeitraum von vier Jahren unterstützt. Vorgesehen ist der Aufbau eines europäisch-nordafrikanischen Expertennetzwerkes. Es soll Empfehlungen zum Umgang mit der zunehmenden Wasserknappheit in der Landwirtschaft Nordafrikas ausarbeiten.

»Unser Ziel ist es, Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis zusammen zu bringen«, so Pahl-Wostl. Gemeinsam sollen sie anhand von Fallbeispielen in Marokko und Tunesien untersuchen, welche Verbesserungen herbeigeführt werden können. Dabei geht es unter anderem um eine Modernisierung der Landwirtschaft, die Anwendung ökonomischer Instrumente oder die Einführung neuer institutioneller Rahmenbedingungen. Grundlage ist die Einbindung der lokalen Administration und Bauern, um lokales Wissen zu integrieren und soziale Verflechtungen berücksichtigen zu können. Pahl-Wostl: »Dadurch erhoffen wir eine erfolgreiche Umsetzung der Ergebnisse in der Praxis.«

Der Projektzeitraum erstreckt sich über vier Jahre. Nach diesem Zeitraum soll eine integrierte Wissensdatenbank im Internet stehen, bei der auf die Ergebnisse der Fallbeispiele zurückgegriffen werden kann.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl, Universität Osnabrück,
Fachbereich Mathematik/Informatik, Institut für Umweltsystemforschung,
Albrechtstraße 28, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2536, Fax +49 541 969 2770
e-mail: Pahl@USF.Uni-Osnabrueck.DE