Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 188 / 2004

17. September 2004 : Krankeitsbelastungen und –bewältigungen bei Brustkrebs - Universität Osnabrück startet Forschungsprojekt mit Osnabrücker Kliniken

In den westlichen Industrieländern hat sich seit den sechziger Jahren für Frauen das Risiko, an einer bösartigen Veränderung der Brust zu erkranken, etwa verdoppelt. Zwar konnten akutmedizinische Behandlungsmethoden inzwischen erheblich verbessert werden, doch stellt eine Brustkrebserkrankung und ihre Therapie für die betroffenen Frauen eine schwere körperliche und psychische Belastung dar. Das Interesse beispielsweise der Rehabilitationsforschung richtet sich deshalb darauf, durch welche Bewältigungsstrategien sich der Krankheitsverlauf und der Heilungserfolg günstig beeinflussen lassen. In einem neuen Projekt an der Universität Osnabrück sollen diese nun eingehend untersucht werden. Gefördert werden die Forschungen von der Deutschen Krebshilfe e. V. Das Fachgebiet Pflegewissenschaften der Universit Osnabrück arbeitet hierbei mit drei Osnabrücker Frauenkliniken zusammen.

Einhellig wird inzwischen die Auffassung vertreten, dass den betroffenen Patientinnen verbesserte Möglichkeiten einer langfristig effektiven Verarbeitung ihrer Belastungen gegeben werden müssen. »Bereits im frühen Stadium ihrer stationären Behandlung sollten sie auch professionelle Unterstützungsangebote vor allem durch das betreuende Pflegepersonal erhalten«, erklärt Prof. Dr. Hartmut Remmers. Der Osnabrücker Pflegewissenschaftler leitet das über 32 Monate laufende Forschungsprojekt »Patientinnen mit Brustkrebs im peri-operativen Bereich der Primärtherapie«. Das primäre Forschungsinteresse richtet sich zunächst darauf, genauere Kenntnisse über Belastungen und Bewältigungsformen von Brustkrebspatientinnen speziell im Zeitraum von Erstdiagnose und medizinischer Akutbehandlung zu gewinnen. Um die pflegerische Betreuung und Unterstützung dieser Patientinnen bereits während des Krankenhausaufenthalts wirksam verbessern zu können, sollen darüber hinaus ihre besonderen Erwartungen und Bedürfnisse im Hinblick auf die sie betreuenden Krankenschwestern ermittelt werden.

Es wird davon ausgegangen, dass sich subjektive Belastungsprobleme und Betreuungswünsche aus Sicht der betroffenen Patientinnen anders darstellen als aus Sicht des Betreuungspersonals. In die Untersuchung werden daher auch die für die pflegerische Versorgung zuständigen Krankenschwestern einbezogen. Remmers: »Wir hoffen, dass mit den gewonnenen Forschungsergebnissen zu spezifischen Belastungs- und Bewältigungsproblemen sowie zu speziellen Betreuungsbedürfnissen von Brustkrebspatientinnen ein wichtiger Beitrag zur Qualitätsverbesserung pflegerischer Unterstützungsangebote in der stationären Primärtherapie geleistet werden kann. Dabei lautet die Leitperspektive: Vermeidung krankheitsbezogener Komplikationen, sowie Verbesserung der Lebensqualität bzw. Patientinnenzufriedenheit.«

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Hartmut Remmers, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Fachgebiet Pflegewissenschaft,
Albrechstr. 28, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2474, Fax +49 541 969-2444,
e-mail: remmers@uni-osnabrueck.de