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Pressemeldung

Nr. 46 / 2004

23. März 2004 : Kunst aus Weiden - Uni Osnabrück erforscht die Meinungsbildung über ungewöhnliche Skulpturen

Die Skulptur soll aussehen wie gewachsen. Sechs Meter wird sie ab kommenden April bis Ende des Jahres am Osnabrücker Heger Tor in die Höhe ragen. Dabei ist das Material wohl das erstaunlichste an der ganzen Aktion: Der US-amerikanische Künstler Patrick T. Dougherty schafft seine Objekte aus Weiden, Hartriegel und Haselnuss. Ist das Kunst? Oder was sonst?Auf diese Fragen suchen Studierende unter Leitung des Soziologen Apl. Prof. Dr. Carsten Klingemann von der Universität Osnabrück demnächst bei den Passanten nach Antworten.

Das Kunstprojekt ist eine Kooperation zwischen dem Museums- und Kunstverein Osnabrück und der Stadt. Gefördert wird es mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Anlass der ungewöhnlichen Aktion ist der 125-jährige Bestehen des Vereins. Dougherty wurde durch seine Skulpturen aus Naturgewächsen weltweit bekannt. Zunächst errichtet er ein Grundgerüst aus stärkeren Weidenstämmen, in das er dann dünnere Ruten einflechten wird. Bislang sind auf diese Weise rund 120 Skulpturen entstanden.

Klingemann geht es bei dem Projekt um konkrete Informationen zur Wahrnehmung, Akezptanz und Aneignung von Kunst. Anhand eines selbst erstellten Fragebogens, durch Interviews mit Passanten, teilnehmende Beobachtung, Auswertung der Medienberichterstattung und eine Videodokumentation werden alle Bereiche der Kunstproduktion und –rezeption angesprochen. Aus den Antworten erhofft sich der Wissenschaftler insbesondere Antworten auf die Frage, welche Reaktionen auf Kunst zu beobachten sind, die außerhalb der ansonsten abgeschirmten Präsentation in Museen, Kunsthallen, Galerien oder Repräsentationsbauen entsteht und vom Künstler gezielt einem Laienpublikum nahe gebracht werden soll.

Weitere Informationen:
Apl. Prof. Dr. Carsten Klingemann, Universität Osnabrück,
Fachbereich Sozialwissenschaften,
Seminarstr. 33, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-4630, Fax +49 541 969-4600,
e-mail: cklingem@uni-osnabrueck.de