Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 108 / 2002

30. August 2002 : Landkarten auf dem Bildschirm und Hochwassersimulation - 770.000 Euro vom Land für Geoinformatik-Kooperation: Universität Osnabrück ist dabei

Ein Navigationssystem im Auto, das den Fahrer durch den Straßenverkehr lotst. Oder eine dreidimensionale Monitordarstellung der Landoberfläche, um Hochwasserüberschwemmungen zu simulieren: Dies alles ist kaum möglich, ohne digitale Karten und digitale Rauminfomationssysteme. Sie basieren auf Informatik, Geographischen Informationstechnologien und Geowissenschaften. Die gemeinsame Klammer um solch unterschiedliche Disziplinen nennt sich Geoinformatik. Diese neue Wissenschaftsrichtung beschäftigt sich mit der Erhebung, Aufbereitung, Analyse sowie der Verbreitung von Geodaten. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) stellt 770.000 Euro für ein "Virtuelles Kompetenzzentrum" zur Verfügung. Gefördert wird eine Kooperation, an der sich der Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften der Universität Osnabrück beteiligt.

"Das beantragte Kompentenzzentrum soll den Forschungs- und Beratungsbedarf der Geoinformatik in Niedersachsen koordinieren und bündeln", erläutert der Osnabrücker Geograph und Geoinformatiker Prof. Dr. Norbert de Lange. Ziel des Zentrums sei es unter anderem, den Wissenstransfer von der Hochschule in die Industrie zu verstärken sowie die Geoinformatik stärker im Schulunterricht zu etablieren. Und besonders wichtig: "Wir wollen auch ein Netzwerk der verschiedenen Wissenschaftler und Nutzer aus der Wirtschaft aufbauen." De Lange betont, dass die Geoinformatik immer mehr Interesse bei Unternehmen und Behörden findet: "Multimediale Anwendungen in den Geowissenschaften, vor allem Geoinformationssysteme und Visualisierungen von Geodaten im Internet, satellitengestützte Navigation und Bestimmung von Lagekoordinaten sind nur einige Einsatzgebiete für die neue Wissenschaftsrichtung."

Neben Osnabrück sind die Universität Hannover, die Hochschule Vechta sowie die Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven an dem Projekt beteiligt. De Lange beurteilt das finanzielle Engagement des Landes positiv: "Die an der Universität Osnabrück vorhandene Kompetenz wird gestärkt, somit kann der bereits von hier ausgehende Wissenstransfer gefördert und die schon lange bestehende Kooperation mit der Region intensiviert werden." So waren die Wissenschaftler maßgeblich beim Aufbau des Emissionskatasters der Stadt Münster, der Einrichtung des Grünflächeninformationssystems sowie weiterer Komponenten des Umweltinformationssystems der Stadt Osnabrück beteiligt. "Solche Projekte können wir nun weiterführen."

Informationen:
Prof. Dr. Norbert de Lange, Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften
Universität Osnabrück, Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-4804, Fax (0541) 969-4333
e-mail: Norbert.de.Lange@Uni-Osnabrueck.DE