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Pressemeldung

Nr. 22 / 2005

31. Januar 2005 : Medienkunst in Theorie und Praxis - Uni Osnabrück arbeitet künftig enger mit European Media Art Festival zusammen

Medienkunst wird in Osnabrück groß geschrieben. So findet hier seit 18 Jahren das »European Media Art Festival« (EMAF) statt, eines der größten Medienkunstereignisse in ganz Europa. Und auch das Fach Kunstgeschichte der Universität Osnabrück sieht hierin einen ihrer Forschungsschwerpunkte. Mit Hilfe einer nun unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen der Hochschule und dem »Experimentalfilm Workshop e. V« als Trägerverein des EMAF sollen die Beziehungen weiter ausgebaut werden. Erstes Ziel ist die gemeinsame Organisation einer großen Medienkunst-Fachkonferenz im April 2006. »Ein solches Zusammentreffen von Kunstwissenschaftlern gibt es bislang weder in Europa noch weltweit«, erklärt der Kunsthistoriker Juniorprofessor Dr. Slavko Kacunko.

Kacunko, seit 2003 an der Universität tätig, gehört neben den Kuratoren des EMAF zu den Initiatoren der Kooperation. Ihm geht es dabei vor allem darum, durch Ausweitung und Vertiefung der Zusammenarbeit den Medienkunst-Standort Osnabrück in einem inzwischen auch akademisch äußerst umworbenen Umfeld zu behaupten. So eröffne eine geplante Fachkonferenz zur »Medienkunstgeschichte« die Perspektive, kunsthistorische und medientheoretische Fundamente der aktuellen Auseinandersetzung mit den Medienphänomenen zu analysieren. »Dadurch kann dem Mangel an systematischen kunsthistorischen Forschungsergebnissen in der Medienkunst entgegengewirkt werden«, so Kacunko.

Das EMAF ging 1987 aus einer studentischen Initiative hervor, in der sich Studierende des Faches Medien der Universität Osnabrück zusammengefunden hatten. Ziel sei es damals gewesen, allen Ausdrucksformen der visuellen Gegenwartskunst ein Forum zu bieten, erinnert sich EMAF-Kurator Alfred Rotert. Mittlerweile hat sich das alljährlich im April stattfindende Festival zu einem Ereignis entwickelt, das rund 14.000 Besucher in die Hasestadt lockt. Neben einer Ausstellung mit Installationen in der Kunsthalle Dominikanerkirche präsentiert das EMAF ein umfangreiches Programm experimenteller Filme und Videos, Performances und Arbeiten im öffentlichen Raum. International renommierte Künstler wie Bill Viola, Nam June Paik, Peter Weibel und Peter Greenaway stellten bereits ihre Werke aus. In der neuen Kooperation sieht Rotert eine Chance, Forschung und Praxis optimal zu verknüpfen: »Durch die Verbindung der Präsentation aktueller Arbeiten auf dem Festival und deren wissenschaftlicher Begleitung können neue Vermittlungsangebote wie etwa Führungen, Publikationen und Seminare für das Publikum offeriert werden.« Insbesondere das Videokunstarchiv des Festivals stelle eine einmalige Informationsquelle für Medienkunst in Deutschland dar, die durch diese neue Kooperation für eine breitere Öffentlichkeit neu erschlossen wird. Darüber hinaus eröffnet das EMAF Osnabrücker Studierenden durch Praktika die Möglichkeit, aktiv eine Kulturveranstaltung mitzugestalten und so berufsrelevante Erfahrungen zu sammeln.

Weitere Informationen:
Juniorprofessor Dr. Slavko Kacunko, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Katharinenstraße 5, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-6041, Fax +49 541 969-4103
e-mail: skacunko@uni-osnabrueck.de