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Pressemeldung

Nr. 50 / 2003

20. März 2003 : Mehr Bewegung für eine vielseitige Bildung von Kindern - Universität Osnabrück veranstaltet Kongress "Kindheit in Bewegung" – 2.500 Teilnehmer

Kinder brauchen Bewegung, um gesund und körperlich fit zu bleiben, aber auch um Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen und sogar, um ihre kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. "Bewegungsmangel ist eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit und hat gerade bei Kindern fatale Folgen", erläutert die Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Renate Zimmer. Mit diesen Problemen befasst sich der Kongress "Kindheit in Bewegung" an der Universität Osnabrück vom 20. bis 22. März 2003. Rund 2.500 Teilnehmer werden erwartet. Damit ist die Veranstaltung eine der größten dieser Art in ganz Deutschland, so Zimmer.

Immer mehr Kinder sind übergewichtig, haben Haltungs- und Koordinationsschwächen und leiden an Konzentrationsmangel. Zimmer: "Die motorischen Leistungen der Kinder haben sich in den vergangenen Jahren tatsächlich verschlechtert, zum Teil sogar drastisch." So seien grundlegende Fertigkeiten heute nicht mehr selbstverstvändlich. Einen Ball auffangen, eine Treppe schnell hinaufsteigen und wieder hinunterspringen, auf einer schmalen Mauer balancieren, das eigene Gewicht im Hangeln halten, auf einen Baum klettern, auf unebenem Untergrund das Gleichgewicht halten – solche Bewegungsabläufe stellen viele Heranwachsende vor große Probleme. Technisierung und Motorisierung wirken sich ebenso wie der ständig wachsende Medienkonsum in besorgniserregendem Maße auf die körperlich-motorischen Fähigkeiten und darüber hinaus auf die gesamte Entwicklung von Kindern aus.

Kindergärten und Schulen könnten dieser Tendenz entgegenwirken, meint Zimmer. "Aber viel zu wenig wird heute in Bildungskonzepten die enge Verbindung zwischen Wahrnehmung, Bewegen, Handeln und Denken berücksichtigt." Dabei könne die Einbeziehung von mehr Bewegung zu einer vielseitigen, nachhaltigen Bildung des Kindes beitragen und das Lernen lustvoller, effektiver, kindgerechter, nachhaltiger gestalten, die Eigenaktivität fördern.
"Den Körper zum Verbündeten gewinnen und nicht als Gegenspieler zu betrachten, Bewegungsdrang nicht unterdrücken, sondern ihn konstruktiv zu nutzen – so macht Lernen Spaß und hält Geist und Körper fit"“, fasst die Sportwissenschaftlerin zusammen.

Der Kongress wird veranstaltet vom Fachgebiet Sport/Sportwissenschaft der Universität Osnabrück. Kooperationspartner sind die Deutsche Sportjugend, die Deutsche Turnerjugend und die Gemeindeunfallversicherungsverbände Westfalen-Lippe, Rheinland, Hannover und Oldenburg sowie die Landesunfallkasse Niedersachsen. Gefördert wird die Tagung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Niedersächsische Kultusministerium und durch die Techniker Krankenkasse. Teilnehmer sind Erzieher, Lehrer, Sozial- und Heilpädagogen, Motopäden, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen und Ärzte. Sie kommen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien, Luxemburg, Finnland und Griechenland.

Mehr als 130 Referentinnen und Referenten werden den Kongress gestalten und in Vorträgen, Seminaren, Workshops und Diskussionsforen ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten bieten. In insgesamt 180 Einzelveranstaltungen wird der Zusammenhang von Wahrnehmung, Bewegung und Lernen diskutiert. Ebenfalls werden Möglichkeiten der Gesundheitserziehung und der Sprachförderung durch Bewegung aufgezeigt. Darüber hinaus sollen Modelle für die Gestaltung von Spielräumen und entwicklungsgemäße Konzepte der Bewegungserziehung vorgestellt werden.

Hinweis an die Redaktionen:
Tagungsort ist die Stadthalle Osnabrück und die Universität Osnabrück.
Kongresseröffnung mit Grußworten und einem Festvortrag des Bielefelder Gesundheitswissenschaftlers Prof. Dr. Klaus Hurrelmann am Donnerstag, 20.März 2003, 14 bis 16 Uhr.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Renate Zimmer, Universität Osnabrück
Fachgebiet Sport/Sportwissenschaft
Sportzentrum, Jahnstraße 41
Tel. +49 541 969 4295
Fax +49 541 969 4369
e-mail: Renate.Zimmer@Uni-Osnabrueck.DE
Kongressbüro in der Stadthalle
Tel. +49 541 3490620