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Pressemeldung

Nr. 152 / 2001

04. Dezember 2001 : Menschenwürde in der Petrischale - Symposion der Forschungsstelle "Kirche und Gesellschaft" der Universität Osnabrück

"Sozialethische und verfassungsrechtliche Grenzen der Fortpflanzungsmedizin" ist Thema eines Symposions, zu dem die Forschungsstelle "Kirche und Gesellschaft" der Universität Osnabrück am Dienstag, 11. Dezember 2001 einlädt. Diskutiert wird das Pro und Contra der Präimplantationsdiagnostik und der embryonalen Stammzellenforschung. Darüber hinaus soll nach der Legitimität der In-Vitro-Fertilisation gefragt werden, die Ursache bioethischer Probleme und politischer Diskussionen ist. Als Referenten konnten unter anderem die bekannten Verfassungsrechtler Prof. Dr. Christian Starck (Universität Göttingen) und Prof. Dr. Christian Hillgruber (Universität Erlangen), der Rechtsmediziner Prof. Dr. Hans-Bernhard Wuermeling (Universität Erlangen) sowie Bischof Dr. Walter Mixa (Eichstätt) gewonnen werden. Die öffentliche Veranstaltung findet von 14 bis 20 Uhr im Zimiliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück statt.

In der Diskussion über die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Embryonenforschung stehen sich nach wie vor unvereinbare Positionen gegenüber, erläutert der Sprecher der Forschungsstelle, Prof. Dr. Manfred Spieker, vom Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück. "Sehen die einen in der PID die Chance, eine die Schwangere belastende Abtreibung zu vermeiden, ist es für andere ein verwerfliches Selektionsinstrument." Auch bei der Forschung mit embryonalen Stammzellen gebe es zwei Lager. Prof. Spieker: "Sehen die einen Chancen für neue Therapien zur Regenerierung erkrankter menschlicher Organe und zur Heilung bisher unheilbarer Krankheiten, ist es für andere eine verwerfliche Tötung des Embryos."

Die Mitglieder der Enquete-Kommission des Bundestages "Recht und Ethik in der modernen Medizin" haben sich mehrheitlich gegen die PID und die embryonale Stammzellenforschung ausgesprochen. Die 14 Mitglieder des Nationalen Ethikrates stimmten am 29. November 2001 für einen zeitlich befristeten Import embryonaler Stammzellen. Der Bundestag wird am 30. Januar 2002 über die Importgenehmigung von embryonalen Stammzellen für Forschungszwecke entscheiden.

Hinweis an die Redaktionen:
Zu einem Pressegespräch lädt die Forschungsstelle "Kirche und Gesellschaft" der Universität Osnabrück am Dienstag, 11. Dezember 2001, 13 Uhr, in den Möser-Raum der Universitätsbibliothek Osnabrück ein.
An dem Gespräch werden Bischof Dr. Walter Mixa (Eichstätt), Prof. Dr. Christian Hillgruber (Universität Erlangen), Prof. Dr. Hans-Bernhard Wuermeling (Universität Erlangen) und der Sprecher der Forschungsstelle, Prof. Dr. Manfred Spieker (Universität Osnabrück), teilnehmen.
Kontaktadresse: Prof. Dr. Manfred Spieker, Forschungsstelle "Kirche und Gesellschaft" der Universität Osnabrück, Schloßstraße 4, 49074 Osnabrück, Tel. (0541) 969-4286 oder –4236, Fax (0541) 969-4376