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Pressemeldung

Nr. 107 / 2002

28. August 2002 : Netzwerk für Wissenschaftler und politologisch interessierte Nutzer - Universität Osnabrück beteiligt sich an Projekt zur Verbesserung der Lehrmethoden

Es klingt paradox: Obwohl sich die Wissensmenge innerhalb weniger Jahre verdoppelt, wird es zunehmend schwieriger, an die jeweils benötigten Informationen zu gelangen. Ein Umstand, der nicht zuletzt die Methodik des Lernens nachhaltig beeinflusst. So unterliegen sämtliche Arbeitsbereiche in der Wissens- und Informationsgesellschaft derzeit einem tiefgreifenden Wandel, der auch die wissenschaftliche Lehre und Forschung an den Hochschulen prägt. Die Politikwissenschaft am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück stellt sich diesen Herausforderungen, erklärt Fachbereichsdekan Prof. Dr. Ralf Kleinfeld: "Deshalb beteiligen wir uns an einer für Deutschland bislang beispiellosen Gemeinschaftsaktion, dem Projekt PolitikON". Dessen Ziel ist es, das Studium der Politikwissenschaften an den Universitäten durch den Einsatz neuer Medien in der Lehre zu unterstützen. Hierfür entsteht zurzeit ein bundesweit agierendes Netzwerk des Faches Politikwissenschaft, das durch ein Internetportal zentral organisiert werden soll.

Das Portal von PolitikON dient als Startseite für die Nutzer, also Lehrende und Studierende, Journalisten, Parteien und Verbände oder interessierte Bürger. Der zentrale Server wurde an der Universität Osnabrück am Fachbereich Sozialwissenschaften eingerichtet. Kleinfeld: "Wir freuen uns besonders, dass Osnabrück den Zuschlag für den Aufbau des Servers bekommen hat und nicht ungleich größere Fachbereiche wie zum Beispiel in Berlin oder Heidelberg." Mit Hilfe des Zentralservers kann auf die verschiedenen Web-Ressourcen und Materialien, die nach fünf Fachschwerpunkten geordnet sind (Theorie, Methoden, Politisches System der BRD, Vergleich politischer Systeme, Internationale Beziehungen) zugegriffen werden. Für den Bereich "Vergleich politischer Systeme" hat Kleinfeld mit seinem Team die Verantwortung für die Produktion der entsprechenden Lerneinheiten und Materialien übernommen. Erste Inhalte können bereits eingesehen und abgerufen werden. Ende 2003 wird das Internetportal seine Arbeit im "Vollbetrieb" aufnehmen. Nach Ablauf der Förderung durch das Ministerium soll das Projekt in ein sich selbst tragendes Netzwerk übergehen.

Die Inhalte des Portals, bestehend aus Lerneinheiten, kommentierter Linksammlung und einem strukturierten elektronischen Textarchiv, werden kooperativ von 25 politikwissenschaftlichen Teams entwickelt und aktualisiert. Angestrebt wird die Einbindung eines möglichst großen Teil der deutschsprachigen Lehrenden und Forscher im Bereich Politikwissenschaft. Mittlerweile sind bereits Fachkollegen an 40 von 67 in Deutschland angesiedelten politikwissenschaftlichen Studienorten in die Arbeit bei PolitikON einbezogen. "Damit leisten die Politikwissenschaftler in der Bundesrepublik und an der Universität Osnabrück völlig neuartige Pionierarbeit auf dem Terrain multimedialen Lernens an deutschen Universitäten", so Kleinfeld.

Gefördert wird das Projekt mit mehr als 3 Millionen Euro aus dem Programm "Multimedia in der Lehre" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2003. Zusätzlich begleitet und unterstützt die Deutsche Vereinigung für politische Wissenschaft (DVPW), deren Geschäftsstelle seit zwei Jahren im Fachbeich Sozialwissenschaften angesiedelt ist, das Programm. Die Qualität der Beiträge wird dabei, im Gegensatz zu anderen Internetanbietern, durch einen wissenschaftlichen Beirat garantiert, betont der Dekan.

Informationen:
Prof. Dr. Ralf Kleinfeld, Fachbereich Sozialwissenschaften,
Universität Osnabrück, Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-4601, Fax. 969-4600
e-mail: dekan@sozialwiss.uni-osnabrueck.de
Portalseite PolitikON: www.politikon.de
Teilbereich "Vergleich politischer Systeme": www.politikon-osnabrueck.de