Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 51 / 2003

20. März 2003 : Neue Forschungen über die Kraftwerke der Zellen - Biologe von der Universität Osnabrück an renommierter Forschergruppe beteiligt

In Mitochondrien, den eigenständigen Kraftwerken der Zelle, wird die universelle Energiewährung für alle Zellfunktionen, das ATP, gebildet. "Dafür ist ein spezieller Aufbau dieser Zellorganellen notwendig", erklärt der Biologe Prof. Dr. Richard Wagner von der Universität Osnabrück. Träger der vielfältigen Funktionen in Mitochondrien sind Proteine, die nahezu alle im Zellkern codiert und in die Mitochondrien importiert werden. Ein hochrangig besetztes Forscherteam, in dem Wagner mitarbeitet, hat nun geklärt, wie Proteinketten in die innere Membran von Mitochondrien transportiert und eingebaut werden. Die Ergebnisse haben Eingang in die Märzausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins Science gefunden.

In der international besetzten Gruppe arbeiten Wissenschaftler von den Universitäten Freiburg (Prof. Dr. Nikolaus Pfanner), Bochum (Prof. Dr. Helmuth E. Meyer), sowie dem Max-Planck-Institut für Biophysik (Prof. Dr. Werner Kühlbrandt) in Frankfurt. Ihr Interesse gilt besonders den molekularen Mechanismen, mit denen Proteine in und aus Zellorganellen transportiert werden, erklärt Wagner.

Finanziert wird das Unternehmen mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des hiesigen Sonderforschungsbereiches "Membranproteine". Vor wenigen Monaten konnte ein Durchbruch erzielt werden. Die Forscher haben herausgefunden, wie die Proteine in einem energieunabhängigen Schritt und zwei energieabhängigen Schritten durch eine so genannte Translokase mit einer Zwillingspore in die Membran eingebaut werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeit geben einen tiefen Einblick in den Mechanismus des Proteinimports von Membranproteinen in die innere Mitochondrienmembran. "Das sind Forschungen, die für die weitere Untersuchung biochemischer Prozesse innerhalb der Zellen, zum Beispiel bei dem programmierten Zelltod, von großem Nutzen sein können," erläutert Wagner.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Richard Wager, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Barbarastraße 11
Tel. +49 541 969 2851
Fax +49 541 969 2243
e-mail: Richard.Wagner@Biologie.Uni-Osnabrueck.DE
Internet: www.sciencemag.org/cgi/content/full/299/5613/1747