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Pressemeldung

Nr. 277 / 2004

20. Dezember 2004 : OLB-Stiftung ehrte Osnabrücker Uni-Absolventen - Vier Preise und eine Anerkennung für wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Osnabrück

Der mit insgesamt 22.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung wurde am Montagabend (20.12.) an sechs Preisträger vergeben, die ihre Dissertationen und Abschlussarbeiten an Hochschulen im Raum Weser-Ems erstellt haben. Mit Dr. Jürgen Clausen (1. Preis Dissertation), Lydia Voß (1. Preis Staatsexamensarbeit), Henrik Strahl (2. Preis Diplomarbeit) und Dr. Melanie Bitter (3. Preis Dissertation) kommen vier Preisträgerinnen und Preisträger von der Universität Osnabrück. Die OLB-Stiftung möchte mit der Auslobung des Preises die "Qualität und den hohen Anspruch der Wissenschaftsregion deutlich herausstellen", wie OLB-Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Schinzing bei der Preisverleihung in Oldenburg betonte.

Dr. Jürgen Clausen erhielt den 1. Preis (5.000 Euro) für seine Dissertation "Photosynthetische Wasseroxidationen: Über Liganden und Zwischenprodukte". Unter Verwendung des Sonnenlichts stellen Pflanzen und Bakterien den Sauerstoff, den wir zur Atmung benötigen, aus Wasser her. Die Wasseroxidation ist zugleich der Einstieg in eine zukünftige Wasserstofftechnologie. Die Jury war überzeugt von der wissenschaftlichen Leistung auf diesem hochaktuell angesiedelten Thema im Grenzbereich zwischen Biologie, Physik und Chemie. Der Preisträger arbeitet in der Abteilung Biophysik der Universität Osnabrück von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Junge, der auch die Dissertation betreute.

Lydia Voß bekam den 1. Preis (5.000 Euro) für Ihre Staatsexamensarbeit über die "Reformationszeit in Ostfriesland im Spiegel der Kirchenordnungen und im Vergleich mit Hamburg und Osnabrück". Das spannungsreiche Nebeneinander von Katholiken, Lutheranern, Zwinglianern, Täufern und Spiritualisten wird in dieser Arbeit am Fall der ostfriesischen Reformation und ihrer Sonderstellung im Heiligen Römischen Reich für die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts im Vergleich mit den andersartigen Varianten von Konfessionalisierung in Hamburg und Osnabrück rekonstruiert. Die Jury überzeugte der "faszinierende Blick in die historische Tiefe der Entstehung, Verbreitung und Umsetzung neuer Frömmigkeitsstile und neuer Mentalitäten im Spannungsfeld zwischen Gemeinde und Obrigkeit, sowie im Spannungsfeld von Rivalität und Toleranz zwischen den alten und neuen Glaubens- und Welthaltungen". Die Arbeit wurde am Institut für Evangelische Theologie von Prof. Dr. Martin Jung betreut. Die Preisträgerin ist inzwischen im Schuldienst tätig.

Einen 2. Preis (3.500 Euro) erhielt Henrik Strahl für seine Diplomarbeit im Fachbereich Biologie/Chemie zur "Klonierung und Charakterisierung des kdp-operons aus Halobacterium salinarum". Halobacterium-Arten leben in Salzseen unter Bedingungen, die für andere Organismen tödlich sind. Wie die Anpassung an extreme Umweltbedingungen funktioniert, ist ein Kapitel biologischer Forschung. Im Zuge eines Genom-Projektes wurde eine Gruppe von Genen identifiziert, unter anderem das kdp-Operon, das eine bestimmte Anpassung an die Extrembedingungen zeigt. Der Preisträger hat sich die Gene – genauer gesagt die kodierten Proteine – angeschaut und dazu bioinformatorische Verfahren gewählt. Die Jury überzeugte, wie brilliant er komplizierte Computer-Programme für diesen Zweck einsetzte. Dies sei eine "Pionierarbeit" die als "Muster für viele zukünftige biologische Arbeiten gelten kann", urteilten die Jurymitglieder. Die Arbeit betreute Prof. Dr. Karlheinz Altendorf.

Dr. Melanie Bitter bekam für ihre an der Universität Osnabrück eingereichte Dissertation "Spieltheorie und öffentliche Verwaltung" den 3. Preis (2.500 Euro) zugesprochen. Sie untersuchte Möglichkeiten der behördlichen Informationsbeschaffung durch spielerische Mechanismen. Eine Anerkennung ging an Helge Eggert für ihre Abschlußarbeit im Fachbereich Physik.

Rund 110 Bewerbungen waren für den Preis eingegangen. Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Friederike Hassauer (Universität Wien), Prof. Dr. Joachim Jens Hesse (Europäisches Zentrum für Staatswissenschaften und Staatspraxis, Berlin), Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß (Universität Konstanz), Prof. em. Dr. Hans-Joachim Queisser (Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart), und Prof. Dr. Rolf Knippers (Fakultät für Biologie, Universität Konstanz).

Weitere Informationen:
Universität Osnabrück, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Utz Lederbogen
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück
Telefon: +49 541 969-4370 Telefax: +49 541 969-4570
e-mail: pressestelle@uni-osnabrueck.de

OLB-Stiftung
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