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Pressemeldung

Nr. 2 / 2003

08. Januar 2003 : Regionale Unternehmen finanzieren neue Stiftungsprofessur - 860.000 Euro für Lehrstuhl »International Accounting« an der Universität Osnabrück

Der zunehmende Prozess der Internationalisierung und Globalisierung der Tätigkeit deutscher Unternehmen hat den Wettstreit alternativer Rechnungslegungssysteme in den Blickpunkt von Wissenschaft und Praxis gerückt. Neben den US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) sind es besonders die International Accounting Standards (IAS), die als Alternative zur momentan in Deutschland noch im Handelsgesetzbuch (HGB) kodifizierten Rechnungslegung diskutiert werden. Um die Ausbildung von Experten in diesem Bereich kümmert sich nun die Universität Osnabrück. Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften wird eine Stiftungsprofessur International Accounting eingerichtet, die sechs Stifter mit insgesamt 860.000 Euro finanzieren.

Das Profil der neuen Stelle, die jetzt international ausgeschrieben wurde, umfasst unter anderem die Bereiche Internationale Rechnungslegungsstandards, Internationale Börsenaufsichtsregeln sowie Internationale Märkte. Gewünscht wird ein ausländischer Stelleninhaber, der Lehre und Forschung vertreten soll. »Die Ausbildung vor Ort im Bereich International Accounting hier in Osnabrück öffnet hiesigen Unternehmen den direkten Zugang zu Absolventen, die ansonsten nur unter großen Schwierigkeiten oder gar nicht einzustellen wären«, so der Betriebswirt Prof. Dr. Dirk Standop.

»Die Internationalisierung nicht mehr nur großer, sondern zunehmend auch kleiner und mittlerer Unternehmen verlangt eine Harmonisierung der Rechnungslegung, um zum Beispiel die Jahresabschlüsse auf internationaler Ebene vergleichbar zu machen«, erklärt Standop. »Nach der Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung durch die EU im vergangenen Sommer werden ab 2005 die IAS zunächst für börsennotierte Kapitalgesellschaften zur Pflicht. Dies wird in Deutschland einen grundlegenden Wandel der Bilanzierungspraxis in Richtung einer mehr an den Interessen der Anleger orientierten Rechnungslegung mit sich bringen«, ergänzt der Osnabrücker Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Michael Wosnitza.

Die Stifter sind (in alphabetischer Reihenfolge): Felix Schoeller GmbH, KM Europa Metal, Karmann GmbH, ZF Lemförder Fahrwerktechnik AG & Co. KG, PriceWaterhouseCoopers und die Sievert AG. Möglich wurde die Einrichtung durch das Engagement der Universitätsgesellschaft. »Wir sind stolz, dass durch diese private Initiative eine für die ganze Region wichtige Entwicklung angestossen werden konnte«, sagt Dr. Carl Bösch, Vorsitzender der Gesellschaft. Über fünf Jahre werden die Stifter die Förderung der Professur sicherstellen, eine Anschlussfinanzierung übernimmt später die Universität Osnabrück.

Informationen:
Prof. Dr. Michael Wosnitza, Universität Osnabrück,
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,
Rolandstraße 8, 49069 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-2761, Fax 969-2763
e-mail: wosnitza@oec.uni-osnabrueck.de