Nr. 185 / 2005

30. August 2005 : Sehen, träumen, fantasievoll schreiben - Traumpfad-Projekt der Uni Osnabrück wird auf dem »Bergfest« vorgestellt

»Der Piesberg ist ein Berg mit Geschichte, aber ohne Geschichten. Das wollten wir ändern«, erklärt die Germanistin an der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Jutta Wermke. Studierende des Lehramtes Deutsch haben unter ihrer Leitung jetzt von verschiedenen Blickpunkten aus zu dieser Landschaft nachdenkliche und lustige, märchenhafte und rätselhafte Texte geschrieben. Guckkästen, die diese Landschaftsbilder ‚rahmen’, wurden rund um den Steinbruch aufgestellt und jeweils mit einer dieser Geschichten oder einem dieser Gedichte bestückt. Im Rahmen des Osnabrücker Bergfestes am Sonntag, 4. September, wird dieser so genannte Piesberger Traumpfad um 12 Uhr am Piesberger Gesellschaftshaus, Glückaufstraße 1, eröffnet.

Der Pfad ist Ergebnis des aktuellen Projektes »Blickpunkte und Berggeschichten«, das aus dem Seminar »Stadterkundung« hervorgegangen ist. Ziel sei es, Aufsatzerziehung und eigene Schreiberfahrung, Literaturdidaktik und Ästhetische Erziehung zu verbinden, erklärt Wermke. Bereits in früheren Seminaren hat sich die Wissenschaftlerin mit Möglichkeiten der kulturellen Vermittlung im regionalen Umfeld beschäftigt. So entstand unter anderem vor drei Jahren zusammen mit dem Osnabrücker Künstler Volker Johannes Trieb der »Sutthauser Literaturpfad«.

Insgesamt besteht der Pfad aus 16 Guckkästen aus Edelstahl, die am Rundweg um den Steinbruch und am Gesellschaftshaus einbetoniert wurden. In jedem der Kästen liegt ein Text der Studierenden aus, der hin und wieder ausgetauscht werden soll. Er dient für die Leser als Anregung, seine eigene Fantasie spielen zu lassen und vielleicht eine eigene Version dessen, was er sieht, zu verfassen. Möglich wurde dieses Projekt durch eine Kooperation mit dem Piesberger Gesellschaftshaus. Inzwischen ist eine umfangreiche Text-Sammlung entstanden, die dort ausliegt. Auch verschiedene Schulklassen haben inzwischen zu Stift und Farbe gegriffen, um ihre Sicht auf den Berg darzustellen. Während des Bergfestes sind ihre Bilder im Gesellschaftshaus zu sehen.