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Pressemeldung

Nr. 75 / 2003

14. Mai 2003 : Sprachen, die bald keiner mehr spricht - Wissenschaftler der Universität Osnabrück erforscht seltene indische Sprache

Kisuaheli, Engisch, Arabisch, oder Serbokroatisch: Rund 6.000 Sprachen werden weltweit gesprochen, viele davon sind jedoch vom Aussterben bedroht. Einigen Schätzungen zufolge werden innerhalb der nächsten 100 Jahre bis zu 90 Prozent aller Sprachen verschwunden sein, und es wird nur noch die großen Nationalsprachen geben. "Leider werden viele Sprachen aussterben, ohne dass wir jemals detailliertes Wissen über ihre Strukturen oder ihre Geschichten kennen. Damit geht vieles an Wissen über die Vielfalt der Menschheit für immer verloren", erklärt der Sprachwissenschaftler Dr. John Peterson. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Wissenschaftler an der Universität Osnabrück nun ein Projekt initiiert, um eine Munda-Sprache zu erforschen. Diese so genannte Kharia-Sprache ist mit keiner der Hauptsprachen Indiens verwandt.

Drei mehrmonatige Forschungsreisen nach Ostindien hat Peterson bereits unternommen, um direkt vor Ort die Geschichte dieser seltenen Sprache zu erforschen. Zurzeit arbeitet er an einer Grammatik und an einem Wörterbuch des Kharia. Darüber hinaus stellt der Forscher eine Sammlung von Geschichten auf Kharia mit Übersetzung zusammen. Darin sollen unter anderem auch die Erzählungen der älteren Menschen über die Geschichte der Kharia und deren Wanderungen durch Südasien in der Vorzeit geschildert werden.

Weitere Informationen:
Dr. John Peterson, Universität Osnabrück,
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft,
Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 4252, Fax +49 541 969 4256,
e-mail: John.Peterson@Uni-Osnabrueck.DE