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Pressemeldung

Nr. 156 / 2004

30. Juli 2004 : Studieren als langfristige Investition aus steuerlicher Sicht - Uni Osnabrück untersucht individuelle fiskalische Auswirkungen eines Studiums

Studieren soll sich langfristig lohnen, auch unter steuerlichen Gesichtspunkten. Die Rechtsprechung erkennt neuerdings studienbedingte Aufwendungen als Erwerbsaufwendungen an. So können die Studierenden nach ihrem Berufsstart diese im Rahmen eines Verlustvortrags mit dem zukünftigen Einkommen verrechnen. Bislang sind nur Bildungskosten für Promotionsstudium und Zweitstudium als Erwerbsaufwendungen anerkannt worden. Welche fiskalischen Auswirkungen könnte eine Ausdehnung auf das Erststudium mit sich bringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Forschungsteam unter der Leitung von Finanzwissenschaftler Dr. Johannes Jaenicke und Steuerexpertin Privatdozentin Dr. Corinna Treisch vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück. Das auf zweieinhalb Jahre ausgelegte Projekt, gefördert von dem Institut für Mittelstandsfragen an der Universität Osnabrück gGmbH, ist vor kurzem gestartet.

Die empirische Analyse wird auf der Datenbasis der Sozialerhebung vom Deutschen Studentenwerk und des Sozioökonomischen Panels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt. »Als erstes Ergebnis ist zu vermuten, dass ein durchschnittlicher Absolvent, der während des Studiums nicht berufstätig ist, sich über eine erhebliche Steuererstattung am Ende seines ersten Berufsjahres freuen könnte und der Fiskus mit einem beträchtlichen Steuerrückgang rechnen muss«, erklären die beiden Projektleiter. Langfristig könnte die steuerliche Berücksichtigung der Erwerbsaufwendungen zu einer Änderung des Studienverhaltens und der bisherigen Struktur der Studienausgaben führen. Erste Ergebnisse sollen bereits Anfang 2005 vorliegen.

Weitere Informationen:
Dr. Johannes Jaenicke und PD Dr. Corinna Treisch,
Universität Osnabrück,
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,
Rolandstraße 8, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969-2632 oder -2765, Fax. +49 541 969-2722,
e-mail: jjaenicke@oec.uni-osnabrueck.de; ctreisch@oec.uni-osnabrueck.de