Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 190 / 2003

13. November 2003 : ... und jedes Fagott klingt wie Großvater - Universitätsmusik lädt ein zu »Peter und der Wolf«

Ein musikalisches Märchen ... nur für Kinder? Zur dramaturgisch innovativen Fassung eines "Dokumentarischen Konzerts" lädt das Fachgebiet Musik/Musikwissenschaft der Universität Osnabrück am Dienstag, 18. November 2003, um 19.30 Uhr in die Schlossaula ein.

Aus der Kindheit ist jedem das Märchen Peter und der Wolf bekannt. "Ein gutes Märchen, musikalisch mit den passenden Musikinstrumenten versehen und einem Happy End. Ein Kunstwerk. Dennoch ist dies Kunstwerk ein Kind seiner Zeit, hat "Eltern" und "Verwandte", wird von Zeitumständen geprägt und geht seinen Lebensweg, der problematisch werden kann, wie im richtigen Leben", so der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Hans Christian Schmidt-Banse.

"Vater" Sergej Prokofjew schreibt »Peter und der Wolf« 1936, als in "Väterchen" Stalins Sowjetunion Kulturkämpfe brutal ausgefochten werden. 1936 auch als Jahr, in dem Prokofjew endgültig in die UdSSR zurückkehrt und die Beziehung zwischen Moskau und Berlin sehr angespannt ist. In diesem Dokumentarkonzert wird das Märchen mit der Persönlichkeit Prokofjews und mit markanten Zeitereignissen vernetzt: an zwei Stellen wird das Märchen unterbrochen durch "Entr’Actes": »Peter Prokofjew und Wolf Stalin « sowie »Von anderen Petern und anderen Wölfen«. Das Märchen wird somit eingeflochten ins Koordinatennetz vieler historischer Erinnerungs-Stichworte. Das musikalisch-dokumentarische Szenario wird zudem mit Dia-Projektionen begleitet, um auch die visuelle Wahrnehmung anzuregen.

Christian Petersen spielt die von Prokofjew autorisierte Klavierfassung, Erzählerin ist die Schauspielerin Dörte Steindorff, Sprecher ist der Schauspieler Udo Rau. Die Texte der beiden Entr’Actes haben sechs Studierende des Fachs Musik/ Musikwissenschaft der Universität Osnabrück recherchiert und verfasst unter Anleitung von Prof. Dr. Hans Christian Schmidt-Banse.

Der Eintritt ist frei.