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Pressemeldung

Nr. 96 / 2002

22. Juli 2002 : Universität Osnabrück entwickelt eLearning-Angebote - Konsortium mit Hochschule Oldenburg erhält Zuschlag vom Land Niedersachsen

Ein Konsortium der Universitäten Osnabrück und Oldenburg hat vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) grünes Licht für das Projekt "epolos" (ELAN-Pilot Oldenburg-Osnabrück) erhalten. Als "Netzpilot" werden die beiden Universitäten technische und organisatorische Infrastrukturen für das elektronische Lernen in Niedersachsen aufbauen. In mehreren Teilprojekten werden Dienstleistungen entwickelt, die es allen Lernenden ermöglichen sollen, ihre Lehre multimedial über das Internet anzubieten. eLearning-Angebote und –Software werden zunächst für die Lehrerausbildung entwickelt. epolos wird vom Land bis 2004 mit rund 2,43 Millionen Euro unterstützt.

Der Einsatz von Multimedia wird an niedersächsischen Hochschulen immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Ziel ist es, Studienbedingungen zu flexibilisieren. In einer vor kurzem abgeschlossenen ersten Förderphase hatte das Land bereits 27 Projekte an zwölf verschiedenen Hochschulen mit rund 2,8 Millionen Euro unterstützt. Der Schwerpunkt lag in der Einrichtung von multimediatauglichen Hörsälen und Seminarräumen. Im nun folgenden zweiten Schritt soll im Rahmen des ELAN-Programms auf eine Verbesserung der konkreten Studienbedingungen durch den vermehrten Einsatz von Multimedia-Elementen in Lehr- und Lernkonzepten hingearbeitet werden.

An der Universität Osnabrück liegt die Federführung des Projekts bei dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Uwe Hoppe, der Multmediabeauftrager der Universität ist. Hoppe führte aus, dass die Projektbewilligung durch das MWK eine erfreuliche Bestätigung für die in den letzten 15 Monaten geleistete Vorarbeit sei. Immerhin stand der Antrag von Oldenburg und Osnabrück in starker Konkurrenz zu Anträgen größerer Universitäten wie Hannover, Braunschweig und Göttingen. Dennoch hat epolos die besten Noten von den Gutachtern erhalten und ist das erste vom Land geförderte Projekt.

In Osnabrück wird das soeben errichtete Zentrum virtUOS (virtuelle Universität Osnabrück) alle Aktivitäten des eLearning koordinieren. Neun Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden in den nächsten Monaten ihre Arbeit aufnehmen. Mit zahlreichen weiteren Multimedia-Akteuren an der Universität sollten weitere Projekte initiiert werden. "virtUOS kommt eine Schlüsselrolle zu", führt Hoppe, der auch Vorstandssprecher des Zentrums ist, aus. "Mit der Einrichtung von virtUOS bekräftigt unsere Hochschule ihren Willen, bei Multimedia in der Lehre eine Führungsrolle zu übernehmen." Und das habe gute Gründe, so Hoppe weiter: "Denn multimediale Lehre lässt sich über das Internet an andere Standorte übertragen." Dies werde auch Auswirkungen auf die Hochschulstrukturen, nicht nur in Niedersachsen haben. So sei Multimedia auch geeignet, Internationalisierungsstrategien zu fördern, zum Beispiel, um Auslandsaufenthalte von Studierenden vor- und nachzubereiten. Auf dem weiteren Weg in die Wissensgesellschaft biete Multimedia die Chance, das Wissen einer Universität zu erhalten, zu multiplizieren und zu verteilen. Diese Chance gelte es in den nächsten Jahren zu ergreifen, erläutert Hoppe.

Nach einer Anlaufphase ist geplant, dass virtUOS seine Leistungen auch Unternehmen und öffentlichen Institutionen, beispielsweise bei der Aus- und Weiterbildung, anbietet. Dort wo sich die öffentliche Hand aus der Finanzierung der Hochschulen zurückzieht, müssen verstärkt Kooperationen mit der Praxis, so genannte public-private-partnerships, gesucht werden. "Und dies zum beiderseitigen Nutzen", betont Hoppe. Schließlich seien derartige Projekte eine wichtige Form, den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis zu gestalten.

Kontakt:
Prof. Dr. Uwe Hoppe,
Institut für Informationsmanagement und Unternehmensführung,
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Universität Osnabrück,
Katharinenstraße 1, 49074 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-4966, Fax. 969-4960,
e-mail:uwe.hoppe@uni-osnabrueck.de