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Pressemeldung

Nr. 106 / 2002

27. August 2002 : Universität Osnabrück fördert christlich-islamischen Dialog - Workshop zum ökologischen und sozioökonomischen Wandel in Usbekistan

Die Terroranschläge vom 11. September vergangenen Jahres sowie die darauf folgende militärische Intervention in Afghanistan stellen den Höhepunkt religiös motivierter Gewalt dar, meint der Osnabrücker Biologe Prof. em. Dr. Helmut Lieth. Usbekistan sei eines der Länder, dessen ökologische und sozioökonomische Entwicklung zu einem Nährboden für den militanten Islamismus werden könnte. In einem Workshop mit dem Titel "Christlich-islamischer Dialog: Deutschland-Usbekistan" des Instituts für Umweltsystemforschung an der Universität Osnabrück soll vom 2. bis 14. September 2002 die Situation in dem zentralasiatischen Staat diskutiert werden. Der Workshop wird in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Frieden, Osnabrück, und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) veranstaltet.

Ausgehend von Problemen in der Region des Amudarjev Delta sollen mögliche Verbindungen zwischen ökologischen, wirtschaftlichen und religiösen Einflüssen diskutiert werden. Die dort lebenden Karakalpaken sind durch die negative ökologische, politische und gesellschaftliche Entwicklung ihrer Heimat in ihrer natürlichen Lebensweise stark beeinträchtigt. "Die ökologisch/ökonomischen Schwierigkeiten in dieser Region könnten zu religiös verschleiertem Extremismus führen, der von dem überwiegenden Teil der friedliebenden Usbeken und Karakalpaken nicht gewünscht wird", erklärt Lieth, der zusammen mit zwei usbekischen Kollegen das Seminar organisiert hat.

Behandelt werden unter anderem Religion, sozioökonomische Aspekte, ökologische Probleme sowie der religiöse Extremismus. "Wir haben uns vorgenommen, den Fragenkomplex als Systemanalyse zu betreiben. Darin sollen die ökologisch-naturwissenschaftlichen Aspekte, vor allem die Folgen veränderter Landnutzung und Wasserknappheit mit den sozioökonomischen, religiösen Gegebenheiten gemeinsam untersucht werden", erläutert Lieth die Zielsetzung der Veranstaltung, an der eine Vielzahl ausländischer Wissenschaftler teilnehmen wird.

Informationen:
Prof. em. Dr. Helmut Lieth, Institut für Umweltsystemforschung,
Universität Osnabrück, Artilleriestr. 34, 49076 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-2547, Fax. 969-2570
e-mail: helmut.lieth@usf.uni-osnabrueck.de