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Pressemeldung

Nr. 274 / 2004

13. Dezember 2004 : Universität Osnabrück weiht neuen Hörsaalkomplex ein - Festkolloquium des Instituts für Umweltsystemforschung – Baukosten von 6,4 Millionen Euro

Gleich drei Jubiläen gibt es am Dienstag, 14. Dezember 2004, an der Universität Osnabrück zu feiern: der interdisziplinäre Lehr- und Forschungsbereich Angewandte Systemwissenschaft besteht 15 Jahre, das Institut für Umweltsystemforschung feiert sein zehnjähriges Bestehen und darüber hinaus wird der Gründungsdirektor des Instituts, Prof. Dr. Michael Matthies, 60 Jahre alt. Würdige Ereignisse genug, um mit einem Festkolloquium das neue Hörsaalgebäude für alle Fachbereiche am Westerberg sowie die neuen Räume der Umweltsystemforschung einzuweihen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr.

Dass heute in den mit 6,4 Millionen Euro umgebauten denkmalgeschützten Gebäuden der ehemaligen Stein-Kaserne über Umweltprobleme gelehrt und geforscht wird, zeigen bereits die Solarzellen auf dem Dach des Hörsaalgebäudes. Es ist die größte Photovoltaikanlage im Großraum Osnabrück mit einer Jahresenergieleistung von rund 17.000 Kilowattstunden. In dem neuen Hörsaal finden 500 Studierende Platz. Die angrenzenden Räume sind für das Institut für Umweltsystemforschung von allergrößter Bedeutung. »Seit Jahren sind wir in dem sanierungsbedürftigen ehemaligen Offizierscasino untergebracht«, so Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Matthies. »Jetzt bekommen wir exzellente Arbeitsbedingungen und hoffen auf eine schnelle Fertigstellung.« Ein Drittel des Gebäudes wird derzeit noch von der Fachhochschule genutzt, so dass dieser Bereich erst später umgebaut werden kann. Die Realisierung der gesamten Baumaßnahmen liegt in den Händen des Staatlichen Baumanagements Osnabrück.

Die Systemwissenschaft ist ein junges interdisziplinäres Fach. Sie untersucht das Verhalten komplexer, dynamischer Systeme in Natur und Gesellschaft. Schwerpunkt an der Universität Osnabrück ist die Untersuchung von Umweltsystemen und deren Belastung durch menschliche Eingriffe. Durch die Verbindung von empirischen und mathematischen Methoden werden Systemzusammenhänge analysiert und Entwicklungen simuliert.

Mit dem Studiengang »Angewandte Systemwissenschaft« entstand 1989 ein neunsemestriges Lehrprogramm und ein viersemestriges Ergänzungs- und Aufbaustudienprogramm. Die Gründung des Instituts für Umweltsystemforschung vor genau zehn Jahren schaffte dann den institutionellen Rahmen für Forschung und Lehre. Seither sind eine Vielzahl von Forschungsvorhaben, Doktor- und Diplomarbeiten zur Strukturbildung in Ökosystemen, zur Schadstoffdynamik und Umweltrisikoanalyse durchgeführt worden. »Das Institut ist heute trotz seiner geringen personellen Ausstattung eine der drittmittelstärksten Forschungseinrichtungen der Universität«, so Matthies.

Die innovative Ausrichtung der Systemwissenschaft wurde mit der Bewilligung der Stiftungsprofessur »Stoffstrommanagement« der Deutschen Bundesstiftung Umwelt anerkannt. Im Zentrum der Aktivitäten des Lehrstuhls von Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl steht die Rolle menschlichen Verhaltens bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von Ressourcen. Erst kürzlich wurden ihr für das Verbundprojekt NeWater (New Methods for Adaptive Water Management under Uncertainty) von der EU 12 Millionen Euro an Drittmitteln bewilligt. Das Projekt, an dem 40 Institutionen beteiligt sind, wird von der Universität Osnabrück koordiniert. Im Zentrum steht die Entwicklung von neuen Methoden für das Management von Wasserressourcen.

Weitere Forschungsschwerpunkte des Instituts sind die »Ökosystem- und Umweltrisiko-analyse« (Prof. Dr. Matthies) sowie »Internationale ökologische Projekte« (Prof. em. Dr. Helmut Lieth). Ein vierter Bereich befasst sich mit der »Ökologischen Strukturbildung« (Prof. Dr. Horst Malchow). Hier geht es um die mathematische Modellierung und Analyse der raumzeitlichen Dynamik von biologischen Populationen in ihrer Umwelt.

Weitere Informationen:
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