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Pressemeldung

Nr. 63 / 2004

27. April 2004 : Warum Männer besser werfen können - Uni Osnabrück: Vortrag über Geschlechterdifferenz im Europa der Frühneuzeit

Welche Vorstellungen hatten frühneuzeitliche Anatomen und Ärzte vom Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Körper? Und welchen Einfluß hatten neue medizinische Theorien und allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen auf das wissenschaftliche Verständnis der weiblichen Anatomie? Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Würzburger Medizinhistoriker Prof. Dr. Dr. Michael Stolberg in einem Vortrag an der Universität Osnabrück. Am Donnerstag, 29. April, spricht er um 19 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek, Alte Münze 14-16, über "Die Anatomie der Geschlechterdifferenz im frühneuzeitlichen Europa".

Stolberg gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Körper- und Patientengeschichte. In seinem Vortrag wird er insbesondere auf die "Entdeckung" geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Anatomie des Skeletts und der Fortpflanzungsorgane eingehen – bis hin zur Behauptung unterschiedlich geformter Schlüsselbeine und eines herzförmigen Lochs im Brustbein der Frau. Darüber hinaus wird sich der Wissenschaftler kritisch mit der verbreiteten These auseinandersetzen, man habe die Frau vor der Aufklärung anatomisch-physiologisch nur als minderwertige Spielart des Mannes begriffen.

Das Referat findet statt im Rahmen der "Vortragsreihe zur frühneuzeitlichen Kulturgeschichte". Veranstalter ist das interdisziplinäre Postdoc-Kolloqium am Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. "Unser Konzept ist es, Referenten, deren Bücher die Studierenden in gerade stattfindenden Veranstaltungen lesen, dann gewissermaßen life zu erleben. In den vergangenen Semestern hat das sehr gut funktioniert", erklärt die Osnabrücker Historikerin PD Dr. Dagmar Freist. Insgesamt sind im laufenden Semester vier Vorträge geplant.


Weitere Informationen:
PD Dr. Dagmar Freist, Universität Osnabrück, Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften, Geschichte der Frühen Neuzeit,
Schloßstraße 8, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 -4383, Fax +49 541 969-4398,
e-mail:dagmar.freist@uni-osnabrueck.de