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Pressemeldung

Nr. 223 / 2005

21. Oktober 2005 : Winzige Strukturen mit riesigen Einsatzmöglichkeiten - Antrittsvorlesung an der Uni Osnabrück: Physiker spricht über neue Isolatoren

Für viele Physiker scheinen sie zurzeit ein eher langweiliges Thema zu sein: »Im Zeitalter der Halbleitertechnologie und der immer kleiner und leistungsfähiger werdenden Computer stehen anscheinend andere Forschungsgegenstände im Mittelpunkt als Isolatoren«, erklärt Prof. Dr. Joachim Wollschläger. In seiner Antrittsvorlesung an der Universität Osnabrück am Donnerstag, 27. Oktober, wird sich der Physiker unter anderem damit beschäftigen, in welchen Bereichen ultradünne Isolatorschichten eingesetzt werden. Die Vorlesung »Dünne Isolatorschichten – perfekte nicht-isolierende Isolatoren?« findet um 16.15 Uhr im Gebäude des Fachbereichs Physik (Barbarastraße 7) Raum 32/102 statt.

»Gerade in der Kombination zwischen Halbleitern und Isolatoren oder auch Metallen und Isolatoren lassen sich Bauelemente mit vollkommen neuartigen Eigenschaften herstellen, wenn diese Strukturen Ausmaße im Nanometerbereich haben«, so Wollschläger. Unter anderem in Bereichen der Chemie und der Ingenieurswissenschaften, wie der Katalyse und dem Korrosionsschutz, sind Isolatorschichten von großem Interesse. Dies allein deshalb, da sie oft nicht-reaktiv sind oder ihre Reaktionsfähigkeit gezielt gesteuert werden kann. Das unterscheidet diese neuartigen Nano- und Quantenstrukturen von klassischen Strukturen, die heute beispielsweise noch in der Elektronik eingesetzt werden. Wollschläger wird in seinem Vortrag auch darauf eingehen, wie solche Strukturen mit modernen Methoden hergestellt werden und wie man sie überhaupt charakterisieren und kontrollieren kann.

Wollschläger, 1961 in Hildesheim geboren, studierte Physik an der Universität Hannover, wo er auch promovierte. Nach einem Auslandsaufenthalt bei den T.J. Watson Laboratorien (IBM, USA) kehrte er an die Universität Hannover zurück, wo er 1997 habilitierte und 2002 außerordentlicher Professor wurde. Anschließend war er an der FH Kaiserslautern und Universität Bremen tätig. Seit dem 1. August hat er eine Professur für Angewandte Physik an der Universität Osnabrück inne. Seine Forschungen beschäftigen sich vor allem mit Fragen der Grenz- und Oberflächenphysik von Halbleiter-Isolator- und Metall-Isolator-Strukturen, die in der Nanoelektronik und der Chemie der Katalyse von großem Interesse sind.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Joachim Wollschläger, Universität Osnabrück,
Fachbereich Physik,
Barbarastraße 7, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2651, Fax: +49 541 969 3510
joachim.wollschlaeger@uni-osnabrueck.de