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Pressemeldung

Nr. 115 / 2002

18. September 2002 : Wissenschaftliches rund um den Ringelwurm - Universität Osnabrück und FU Berlin veranstalten Symposium zur Evolutions-Geschichte

Ob in der Nähe kochend heißer Tiefseequellen, im flachen Gezeitenstrom oder im Boden: Ringelwürmer sind äußerst anpassungsfähig. Sie können beinahe überall leben, erklärt der Osnabrücker Biologe Privatdozent Dr. Günter Purschke. Vom 23. bis zum 27. September 2002 sind diese widerstandsfähigen Würmer Thema eines internationalen Symposiums, das als Kooperation von der Universität Osnabrück und der Freien Universität Berlin veranstaltet wird. An der Tagung in Haus Ohrbeck, Georgsmarienhütte, nehmen rund 80 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland teil.

Unter dem Titel "Morphology, Molecules, Evolution and Phylogeny in Polychaeta and related taxa" werden Ringelwürmer, zu denen auch der Regenwurm zählt, behandelt, um allgemeine Fragen zur Biodiversität, Evolution und Stammesgeschichte zu diskutieren, erläutert Purschke. Ringelwürmer seien unter anderem deshalb hierfür besonders geeignet, da sie mit etwa 20.000 bekannten Arten zu den größeren Gruppen vielzelliger wirbelloser Tiere gehören. "Die Würmer haben eine große ökologische Bedeutung. Sie sind in der Natur praktisch allgegenwärtig und stellen so wichtige Glieder in den jeweiligen Ökosystemen dar. Entsprechend hoch ist ihre Diversität wie sie sonst nur noch von wenigen anderen Tiergruppen erreicht wird", so der Wissenschaftler.

In der letzten Zeit sind unter anderem durch die Einführung moderner Methoden eine Vielzahl neuer Erkenntnisse über die stammesgeschichtliche Entwicklung dieser Tiere veröffentlicht worden, die auf diesem Kongress zusammengetragen und vergleichend diskutiert werden sollen. Themen sind dabei unter anderem: die Evolution darmloser Röhrenwürmer in heißen Thermalquellen der Tiefsee, die vielfältigen Anpassungen der Fortpflanzungs- und Entwicklungsbiologie innerhalb der Ringelwürmer sowie neue Methoden für die Erforschung der Stammesgeschichte. Darüber hinaus geht es um die Eroberung des Porensystems vor allem mariner Sedimente, ein bislang weitgehend unerforschter Lebensraum. Die Veranstaltung wird unter anderem von der VolkswagenStiftung gefördert.

Informationen:
PD Dr. Günter Purschke, Fachbereich Biologie/Chemie
Universität Osnabrück, Barbarastraße 11 , 49069 Osnabrück,
Tel. (0541) 969-2857, Fax. (0541) 969-2587
e-mail: purschke@biologie.uni-osnabrueck.de