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Pressemeldung

Nr. 113 / 2003

16. Juli 2003 : »Zusammen können wir einiges auf die Beine stellen« - Universität Osnabrück baut Kooperation mit Birzeit University weiter aus

Seit dem vergangenem Jahr existiert eine enge Kooperation zwischen der Universität Osnabrück und der Birzeit University in der Nähe Ramallahs. Jetzt ging der erste Osnabrück-Besuch einer hochrangigen vierköpfigen Abordnung der palästinensischen Hochschule zu Ende. "Wir sind froh, dass die Delegation trotz der schwierigen Situation in ihrem Land den Weg nach Osnabrück gefunden hat", betont der Präsident der Universität Osnabrück Prof. Rainer Künzel.

Neben der Universität fand das Studentenwerk große Bewunderung bei den Gästen: »Unsere Studierenden haben meist nicht einmal Geld, um die Studiengebühren und eine Unterkunft zu bezahlen. Für vernünftiges Essen bleibt nichts übrig. Eine Organisation, die sich um das Wohl der Studierenden kümmert, wäre sehr wichtig für uns«, so Prof. Dr. Helga Baumgarten, die in Birzeit Politik lehrt. Ebenfalls großes Echo fand das Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre an der Universität Osnabrück (VirtUOS). Dies umso mehr, da die Intifada die palästinensische Universität dazu zwingt, neue Strategien der Lehrvermittlung zu entwickeln. So stellte Dr. Aziz Shawabkeh, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät, sein e-learning-Projekt vor. Damit können Studierende, denen der Weg zur Universität durch israelische Soldaten versperrt wird, auch weiter an Kursen teilnehmen. VirtUOS könnte die Palästinenser bei diesem ehrgeizigen Projekt unterstützen.

In zahlreichen Gesprächen mit Fachvertretern der Universität Osnabrück wurde deutlich, dass sich einige Dozenten vorstellen können, ein paar Monate in Palästina zu lehren. »Allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die Lage zumindest ein wenig verbessert«, so Prof. Dr. Wulf Gaertner aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Darüber hinaus gibt es für Osnabrücker Studierende der Politikwissenschaft die Möglichkeit, am internationalen Summer School-Programm in Birzeit teilnehmen. Ein solcher Aufenthalt ist auch für Studierende möglich, die Arabisch lernen möchten. Zurzeit läuft das Programm wieder an.

Es zeigte sich während des Besuches, wie sehr die Studierenden der palästinensischen Universität unter der hoffnungslosen Lage in ihrem Land leiden. »Die Universität Osnabrück bietet viele Master-Studiengänge an, die für unsere Studierenden eine Perspektive schaffen können«, erklärt Prof. Dr. Adel Zagha, Dekan der Wirtschaftswissenschaften in Birzeit. Er möchte die Kooperation gerne auf die Universität Twente ausbauen. »Unsere palästinensischen Studierenden müssen dringend in Public Administration ausgebildet werden. Das wäre im Verbund mit der niederländischen Partneruniversität möglich.«

Insgesamt bewertete Künzel den fünftägigen Besuch, der mit einem Abstecher nach Berlin Ausklang, als sehr erfolgreich: »Nun müssen die konkreten Projekte zu Papier gebracht werden und entsprechendes Fundraising anlaufen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir zusammen einiges auf die Beine stellen können«, so der Präsident der Universität Osnabrück abschließend.

Weitere Informationen:
Gesa Heym,Universität Osnabrück,
Persönliche Referentin des Präsidenten,
Neuer Graben / Schloss, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 6026; Fax +49 541 969 4888,
e-mail: Gesa.Heym@Uni-Osnabrueck.DE