Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 74 / 2001

31. Mai 2001 : Zweiter Osnabrücker Workshop "Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen" - Fortbildungsveranstaltung für Lehrer, Referendare und Lehramtsstudierende vor dem Examen

Um "Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen" dreht sich ein Workshop, den das Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Rudolf Manstetten am 5. und 6. Juni 2001 veranstaltet. Dr. Mathias Bonse-Rohmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet: "Eine große Zahl von Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren ist bereits von gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder beginnenden Erkrankungen betroffen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf." Die Fortbildungsveranstaltung – eine erste dieser Art hat im März dieses Jahres stattgefunden – wendet sich an Lehrerinnen und Lehrer, Referendare sowie Lehramtsstudierende kurz vor dem Examen und wird in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für Fortbildung und Weiterbildung im Schulwesen und Medienpädagogik (NLI), der Bezirksregierung Weser-Ems (Regionale Lehrerfortbildung, Osnabrück) und der Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen/Praxisbüro Gesunde Schule durchgeführt.

"Gerade die letzten Schuljahre und der bevorstehende Eintritt in das Erwerbsleben sind eine kritische Phase, in der gesundheitsfördernde Maßnahmen besonders wichtig sind. Der Unterrricht muß die Schülerinnen und Schüler zu einem aktiven Handeln anstiften", betont Dr. Bonse-Rohmann. "Gleichzeitig müssen jedoch auch die gesundheitlichen Belastungen von Lehrerinnen und Lehrern ernst genommen und zur Aufgabe von Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen gemacht werden." Im Mittelpunkt des ersten Workshops standen zunächst allgemein das Konzept der schulischen Gesundheitsförderung sowie der Themenkomplex Kommunikation und Kooperation. Schwerpunkt der jetzt stattfindenden Veranstaltung sind die Bereiche Bewegung und Ernährung. Geplant ist, die Fortbildungsveranstaltung im August fortzusetzen und dabei das Thema Suchtverhalten zu behandeln. Ziel der Workshops ist es, gesundheitsfördernde Maßnahmen theoretisch und praktisch für den Schulalltag "aufzubereiten" und sie an Osnabrücker Berufsschulen schließlich auch konkret umzusetzen. Dr. Bonse-Rohmann: "Unter dem Focus Gesundheitsförderung arbeiten hier erstmals alle an der Lehrerbildung beteiligten Institutionen zusammen."

Diese Aktivitäten sind Teil eines mehrstufigen Forschungsprojekts an der Universität Osnabrück. Im Rahmen dieses Projektes haben Dr. Bonse-Rohmann und Dr. Angelika Niemann-Pilatus, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin im Fachbereich Psychologie und Gesundheitswissenschaften, im vergangenen Jahr 400 Osnabrücker Schülerinnen und Schüler zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt und außerdem 76 Auszubildende an Berufsbildenden Schulen in Osnabrück medizinisch untersucht. Das Ergebnis: Haltungsschäden und ungeübte Motorik, Rückenschmerzen, Übergewicht, Kreislaufstörungen und Kopfschmerzen sowie Beeinträchtigungen der Lungenfunktion waren nach Angaben von Dr. Niemann-Pilatus die am häufigsten festgestellten Gesundheitsprobleme. Außerdem seien zahlreiche gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen und starke psychische Belastungen deutlich geworden. Nach der praktischen Umsetzung des Konzeptes "Gesundheitsförderung in beruflichen Schulen" ist eine erneute Befragung und medizinische Untersuchung der Jugendlichen geplant.

Kontaktadresse:
Dr. Mathias Bonse-Rohmann
Universität Osnabrück
Fachbereich Psychologie und Gesundheitswissenschaften
Albrechtstraße 28, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-2466, Fax (0541) 969-2444