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Pressemeldung

Nr. 137 / 2003

22. August 2003 : Zwischen Jahrhundertflut und niedrigstem Niedrigwasser - Uni Osnabrück beteiligt sich an Aufbau eines Simulationsmodells für die Elbe

August 2002: Jahrhunderthochwasser an der Elbe. August 2003: Seit Wochen kann kein Schiff wegen Niedrigwasser die Elbe befahren. So schnell ändern sich die Wasserstände in unseren Flüssen. Niedrigwasser beeinträchtigt aber auch die Stromerzeugung und lässt die Schadstoffkonzentrationen wegen mangelnder Verdünnung der Abwässer steigen. Gleichzeitig leiden Wasserorganismen durch die hohen Temperaturen und den verminderten Sauerstoffgehalt. »In solch extremen Situationen zeigt sich, wie komplex vernetzt unsere Flusssysteme sind«, erklärt Prof. Dr. Michael Matthies vom Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück. Um die Auswirkungen wechselnder Wasserstände besser vorab beurteilen zu können, beteiligen sich Matthies und seine Kollegen an der Entwicklung eines computergestützten Informations- und Entscheidungsunterstützungssystem. Mit dessen Hilfe sollen für das gesamte deutsche Einzugsgebiet der Elbe unter anderem die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen von wasserbaulichen Maßnahmen, Abwassereinleitungen, Klimawandel und Flussrenaturierungen besser eingeschätzt werden können.

Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). Dabei arbeitet die Universität Osnabrück mit den holländischen Partnern an der Universität Twente, dem Forschungsinstitut für Wissenssysteme in Maastricht und dem Ingenieurbüro Infram zusammen. Gemeinsam möchten die Wissenschaftler Simulationsmodelle erarbeiten, mit denen die verschiedenen Prozesse im Elbeeinzugsgebiet abgebildet werden. »Diese Prozesse greifen eng ineinander und werden von umfangreichen geografischen Daten unterstützt. Unser Ziel ist eine nachhaltige vorausschauende Bewirtschaftung des Elbeeinzugsgebietes, immerhin ein Gebiet von 148.000 Quadratkilometern«, erläutert Matthies. Vor kurzem wurden die ersten Ergebnisse in Magdeburg vorgestellt. Das neue System soll Ende 2004 der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Matthies, Universität Osnabrück,
Institut für Umweltsystemforschung
Artilleriestr. 34, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 2576, Fax +49 541 969 2599
e-mail: Michael.Matthies@USF.Uni-Osnabrueck.DE