Nr. 216 / 2009

15. Juni 2009 : Moore im norddeutschen Tiefland - Uni Osnabrück: Spannender Gastvortrag im Institut für Geographie

Das Institut für Geographie der Universität Osnabrück lädt am Mittwoch, 17. Juni, im Rahmen einer Vortragsreihe zur Quartären Landschaftsentwicklung zu einem Gastvortrag mit Dr. Gerfried Caspers über die Entstehung, Nutzung und Veränderung der Moore im Norddeutschen Tiefland ein.

Das Institut für Geographie der Universität Osnabrück lädt am Mittwoch, 17. Juni, im Rahmen einer Vortragsreihe zur Quartären Landschaftsentwicklung zu einem Gastvortrag mit Dr. Gerfried Caspers über die Entstehung, Nutzung und Veränderung der Moore im Norddeutschen Tiefland ein. Caspers gilt als ausgesprochener Fachmann auf dem Gebiet der Moor- und Torfkunde und ist seit vielen Jahren der 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde (DGMT), die wiederum als das deutsche Nationalkomitee der International Peat Society (IPS) fungiert. Der Vortrag findet ab 18 Uhr am Institut für Geographie, Seminarstraße 19 a/b, Seminarraum 02/E03 der Universität statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Moore gehören zu den eigenartigsten und gleichzeitig einzigartigsten und faszinierendsten Lebensräumen auf der Erde. Sie entwickelten sich zumeist in Jahrtausenden an der Grenze zwischen Wasser und festem Lande und sind gewaltige Kohlenstoff- und Wasserspeicher, Lebensräume für Spezialisten und fantastische Archive der Landschaftsentwicklung. Norddeutschland gehörte einst zu den moorreichsten Regionen im gesamten westlichen und mittleren Europa. Innerhalb weniger Dekaden wurden hier jedoch wie fast überall in Mitteleuropa die meisten Moore durch den Menschen großflächig entwässert, abgetorft, landwirtschaftlich genutzt und damit zerstört. Heute sind nur noch kleine Reste der in Niedersachsen ehemals riesigen Moorlandschaften als lebende Moore erhalten und ökologisch einigermaßen intakt. Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wird zumindest versucht, weiteren Moorverlusten mit Wiedervernässungsprogrammen und ähnlichen Maßnahmen entgegen zu steuern.