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Pressemeldung

Nr. 285 / 2013

28. November 2013 : Berufliche Hauterkrankungen: Dermatologe der Uni ist europaweit als Experte gefragt

Der Dermatologe apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John von der Universität Osnabrück ist derzeit auf EU-Ebene ein gefragter Mann. Seine Kenntnisse über berufliche Hautkrankheiten stellt er im November und Dezember in Berlin, Bilbao und Brüssel vor. »Mir ist es wichtig, dass die Dermatologie in der Debatte um berufsbedingte Krankheiten die Aufmerksamkeit bekommt, die angemessen ist«, erklärt John.

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© Foto / Privat

Europaweit als Experte gefragt: apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John, Dermatologe an der Universität Osnabrück.

Anfang November debattierte John im Europäischen Parlament in Brüssel zum Thema beruflicher Hautkrebs durch Sonne zunächst mit Parlamentariern, Vertreterinnen und Vertretern der EU Kommission und mit Expertinnen und Experten aus dem von EU finanzierten und an der Universität Osnabrück angesiedelten neuen Forschungsnetzwerk COST Standerm, bei dem es um die wissenschaftliche Weiterentwicklung von erfolgreichen Konzepten zur Vermeidung von Hautkrankheiten am Arbeitsplatz geht. In Bilbao trat er als Vorsitzender des Forschungsnetzwerks, dem mittlerweile 26 europäische Länder angehören, als Redner und bei einer Podiumsdiskussion der Europäischen Arbeitsschutzagentur EU-OSHA auf. Hier machte er auf den Nachholbedarf bei der Prävention beruflicher Hautkrankheiten, einschließlich von beruflichem Hautkrebs aufmerksam. Es war das erste Mal, dass die Dermatologie bei der Europäischen Arbeitsschutzbehörde auf der Tagesordnung stand.

Am Dienstag, 3.   Dezember, beginnt zudem in Brüssel eine große arbeitsmedizinische Konferenz auf Einladung des EU Kommissars für Beschäftigung. Auch hier spielt die Frage einer besseren Verankerung der Prävention und Entschädigung von Beschäftigten, die das Pech hatten, sich am Arbeitsplatz eine Hauterkrankung oder Allergie zuziehen, im Vordergrund. Ein Schwerpunkt wird wieder der sonnenbedingte Hautkrebs bei Arbeitsplätzen im Freien (»Outdoor-worker«) sein. In Deutschland ist die Anerkennung solcher Krebsleiden kürzlich durch eine Entscheidung des Arbeitsministeriums wesentlich vorangekommen.

John ist der Leiter der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie an der Universität Osnabrück. Zudem fungiert er als wissenschaftlicher Direktor und Chefarzt des Instituts für Interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück (iDerm). Von Osnabrück aus entwickelte er ein Baukastensystem für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen und evaluierte es im Verbund mit vielen Kliniken und Praxen. Mittlerweile ist dies bundesweit in das Leistungsangebot der gesetzlichen Unfallversicherung übernommen worden. Das heißt, dass jeder Betroffene Anspruch auf kostenlose Versorgung nach diesem vielfach bewährten System durch die Unfallversicherung hat. Die Vorstellung beim Hautarzt genügt, eine Überweisung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Apl. Prof. Dr. med. Swen M. John, Universität Osnabrück
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie
iDerm (Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück)
Sedanstraße 115, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2357
johnderm@uni-osnabrueck.de