Hauptinhalt

Topinformationen

Pressemeldung

Nr. 141 / 2014

23. Juni 2014 : Die Christianisierung des Augustus und seines Imperiums - Vortragsabend des Fachgebietes Alte Geschichte

Am Dienstag, 1. Juli, hält der Althistoriker Prof. Dr. Werner Dahlheim (TU Berlin) einen Vortrag über »Die Christianisierung des Augustus und seines Imperiums«. Die Veranstaltung im Rahmen der Vortagsreihe des Fachgebietes Alte Geschichte der Universität Osnabrück und der Forschungsstelle Rom und Germanien in Verbindung mit der Varus Gesellschaft beginnt um 18.15 Uhr im Hauptgebäude des Osnabrücker Schlosses, Neuer Graben 29, Raum 11/215. Gäste sind willkommen.

Prof. Dahlheim wird in seinem Vortrag der Frage nachgehen, was die Christen dazu bewog, Rom und dem Kaiser Augustus eine heilsgeschichtliche Bedeutung zuzusprechen. Dies war auf den ersten Blick alles andere als naheliegend. »Der Graben, der Jesus von Augustus trennte, konnte doch nicht tiefer sein«, so der Althistoriker. »Hier der Sohn des großen Caesar im Zentrum des Imperiums, umgeben vom Adel eines Weltreiches, dort der Sohn eines Bauhandwerkers in einem Dorf am Ende der Welt, umgeben von kleinen Leuten.«

Augustus starb als gefeierter Gründer eines Goldenen Zeitalters, Jesus am Kreuz als gescheiterter Prediger eines kommenden Gottesreiches. Die Lehre seiner Anhänger, er sei von den Toten auferstanden, nannte der römische Statthalter Plinius krausen Aberglauben, als er gefangene Christen verhörte. Augustus hätte ihm fraglos zugestimmt. Was also sollte die Christen dazu verführen, mit Wohlgefallen auf Rom und Augustus zu blicken? Die Antwort darauf wird im Vortrag gegeben.

Prof. Dr. Werner Dahlheim, der von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2006 Alte Geschichte an der Technischen Universität Berlin lehrte, gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten Althistorikern in Deutschland. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die späte römische Republik und die römische Kaiserzeit, die Geschichte des frühen Christentums und die Rezeptionsgeschichte.

Mit der Frage, wie die Christen den ersten römischen Kaiser und sein Reich sahen, hat er sich bereits in seiner vielbeachteten Augustusbiographie (2010) und in dem Buch »Die Welt zur Zeit Jesu«, das letztes Jahr erschien, eingehend auseinandergesetzt. An der Universität Osnabrück sprach er zuletzt im Juni 2010 zu der Frage, ob Maria, die Mutter Jesu, auch Historiker zum Nachdenken bringe.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Dirk Sievertsen, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Schloßstraße 8, 49069 Osnabrück,
Tel +49 541 969 4389,
E-Mail: dirk.sievertsen@uni-osnabrueck.de