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Pressemeldung

Nr. 171 / 2013

02. Juli 2013 : Ehrendoktorwürde an Bischof Dr. Franz-Josef Bode verliehen

Der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode nahm am Dienstag (2.7.) während eines Festaktes im Osnabrücker Schloss die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück entgegen. Mit dem Grad eines Doktors der Philosophie ehrenhalber (Dr. phil. h.c.) würdige der Fachbereich seine Initiativen im Dialog von Wissenschaft und Religion sowie die Suche nach dem friedlichen Miteinander der Menschen verschiedener Religionen und Kulturen, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger in seinem Grußwort vor zahlreichen Ehrengästen.

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Bischof Dr. Franz-Josef Bode erhielt von der Universität Osnabrück die Ehrendoktorwürde. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Erwin Dirscherl (v. links), Grußworte sprachen Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger, Dekan Prof. Dr. Dietrich Helms

Der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode nahm am Dienstag (2.7.) während eines Festaktes im Osnabrücker Schloss die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück entgegen. Mit dem Grad eines Doktors der Philosophie ehrenhalber (Dr. phil. h.c.) würdige der Fachbereich seine Initiativen im Dialog von Wissenschaft und Religion sowie die Suche nach dem friedlichen Miteinander der Menschen verschiedener Religionen und Kulturen, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger in seinem Grußwort vor zahlreichen Ehrengästen.

Bischof Bode erhalte den Ehrendoktor der Universität nicht nur wegen seiner Verdienste um den Dialog zwischen Kirche und Universität, sondern auch, weil er als Bischof Theologe und damit Wissenschaftler geblieben sei, sagte der Regensburger Dogmatik-Professor Dr. Erwin Dirscherl in seiner Laudatio. »Er vermag in klarer, verständlicher und differenzierender Sprache die Frage nach Gott und seiner den Menschen zugewandten Liebe im öffentlichen Diskurs wachzuhalten, weil sein Glauben und Denken in einem weiten und reichen Horizont des Wissens und der Erfahrung gründen. Bischof Bode weiß, dass der Mensch auch aus theologischer Sicht lebenslang ein Hörender und Lernender bleibt, auch in der Beziehung zu Gott. Lernende sind auf den Dialog mit Anderen angewiesen«, so Dirscherl. Bode sei von einer Haltung geprägt, die die eigene Position mit einer bleibenden Offenheit verbinde und so den Dialog innerkirchlich und ökumenisch mit dem Judentum und den Religionen, den Wissenschaften, der Gesellschaft und der Kunst zu führen vermag. »Davon zeugen seine vielen Predigten, Bücher und Schriften, die in bester wissenschaftlicher und theologischer Tradition immer wieder vom Suchen zum Finden und dann wieder zum neuen Suchen voranschreiten«, erklärte der Regensburger Theologieprofessor.

In seinem Vortrag anlässlich der Ehrenpromotion hob Bode die Aktualität des Zweiten Vatikanischen Konzils hervor, das sich vor 50 Jahren mit den Herausforderungen der katholischen Kirche für die moderne Welt auseinandersetzte. Trotz aller Krisen in Kirche und Gesellschaft sei er mit Blick auf das Konzil voller Hoffnung für die Zukunft von Glaube und Kirche. »Und wenn meine heutige Ehrung dazu beitrüge, diese Hoffnung öffentlicher zu machen und auch bei anderen zu stärken, dann hätte sie ihren guten Sinn weit über die Ehrung meiner Person«, betonte Bode.

Dr. Franz-Josef Bode wuchs in Etteln bei Paderborn auf. Nach dem Theologiestudium in Paderborn, Regensburg und Münster folgte 1975 die Priesterweihe in Paderborn und eine Kaplanszeit in Lippstadt. Als Präfekt am Paderborner Theologenkonvikt begleitete Bode anschließend von 1977 bis 1983 die Priesteramtskandidaten des Erzbistums, ehe er an der Universität Bonn bei Prof. Dr. Wilhelm Breuning über den bedeutenden Kölner Dogmatiker und Moraltheologen Scheeben (1835-1888) promovierte. Die Dissertation erschien 1986 unter dem Titel »Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott. Die Lehre von der Eucharistie bei Matthias Joseph Scheeben«. Im selben Jahr wurde der Doktor der Theologie Pfarrer von Fröndenberg an der Ruhr.

1991 wurde Bode Weihbischof in Paderborn, wo er unter anderem für die Priesterfortbildung zuständig war. Vier Jahre später ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum 76. Bischof von Osnabrück. Mit 44 Jahren war er der jüngste Bischof Deutschlands.

Von 1996 bis 2010 fungierte Bode als Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz (»Jugendbischof«), seither ist er Vorsitzender der Pastoralkommission der Bischofskonferenz. 1998 wurde er für seinen Einsatz gegen die Jugendarbeitslosigkeit mit dem renommierten Courage-Preis der Stadt Iburg ausgezeichnet. 2009 erhielt er die Justus-Möser-Medaille, die höchste Auszeichnung, die von der Stadt Osnabrück vergeben wird.

Seit seinem Amtsantritt im Bistum Osnabrück zeigt Bischof Bode reges Interesse an Forschung und Lehre des Instituts für Katholische Theologie der Universität Osnabrück. Mehrfach hat er sich mit eigenen Beiträgen an Ringvorlesungen des Instituts beteiligt. Anlässlich des 20. Jahrestages der Seligsprechung des Naturforschers und Bischofs Niels Stensen (1638-1686) in Osnabrück gründete er 2007 zusammen mit der Katholischen Hochschulgemeinde die »Niels Stensen-Akademie«. Die Akademie findet einmal jährlich unter großem Publikumszuspruch an der Universität beziehungsweise an der Hochschule Osnabrück statt und führt jeweils prominente Referenten und Dialogpartner zu aktuellen Themen in die Hasestadt.

»Bischof Dr. Franz-Josef Bode wird für seine herausragenden persönlichen Leistungen ausgezeichnet, vor allem für die Förderung guter Beziehungen zwischen Kirche und Universität, für die Förderung der Katholischen Theologie, des innerkatholischen, ökumenischen und interreligiösen Dialogs und nicht zuletzt des Gespräches zwischen Kirche und Gesellschaft«, so der Dekan des Fachbereiches Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Dietrich Helms, bei der Überreichung der Urkunde.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Lienkamp, Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Direktor des Instituts für Katholische Theologie,
Schloßstr. 4, 49074 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4687
andreas.lienkamp@uni-osnabrueck.de