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Pressemeldung

Nr. 366 / 2011

31. Oktober 2011 : Ein ausgewiesener Forscher und Hochschullehrer - Uni Osnabrück emeritiert Prof. Dr. Karl H. Wiedl

Prof. Dr. Karl H. Wiedl ist deutschlandweit einer der renommiertesten Psychologen im Bereich der Schizophrenie-Forschung. Darüber hinaus hat er während seiner Tätigkeit an der Universität Osnabrück zu Themen wie der Erfassung neurokognitiver Plastizität bei unterschiedlichen klinischen Gruppen, zu neurokognitiven und motivationalen Bedingungen von Krankheitseinsicht bei Psychosen sowie zur Erfassung allgemeiner Arbeitsfähigkeiten in der Rehabilitation psychisch kranker Menschen geforscht. Am Freitag, den 4. November, wird Prof. Wiedl ab 14 Uhr im Rahmen einer akademischen Feier mit anschließendem wissenschaftlichen Symposium in der Aula des Schlosses verabschiedet.

Prof. Dr. Karl H. Wiedl ist deutschlandweit einer der renommiertesten Psychologen im Bereich der Schizophrenie-Forschung. Darüber hinaus hat er während seiner Tätigkeit an der Universität Osnabrück zu Themen wie der Erfassung neurokognitiver Plastizität bei unterschiedlichen klinischen Gruppen, zu neurokognitiven und motivationalen Bedingungen von Krankheitseinsicht bei Psychosen sowie zur Erfassung allgemeiner Arbeitsfähigkeiten in der Rehabilitation psychisch kranker Menschen geforscht. Am Freitag, den 4. November, wird Prof. Wiedl ab 14 Uhr im Rahmen einer akademischen Feier mit anschließendem wissenschaftlichen Symposium in der Aula des Schlosses verabschiedet.

Karl H. Wiedl studierte von 1965 bis 1970 Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Psychopathologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg. 1974 folgte an der Universität Trier, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war, die Promotion zu einem Thema aus der Grundlagenforschung im Bereich der empirischen Ästhetik. Bereits 1971 hatte Wiedl eine Weiterbildung in psychotherapeutischen Verfahren mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie und klientzentrierte Gesprächspsychotherapie begonnen. Er ist als psychologischer Psychotherapeut approbiert. Nach Forschungsaufenthalten in den USA und einer Professur in Mainz (ab 1979) folgte 1982 die Berufung auf die Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Osnabrück. In der Tätigkeit als Hochschullehrer, so Prof. Wiedl, »war mir der unmittelbare Kontakt mit den Studierenden immer sehr wichtig«.

Neben der Schizophrenieforschung befasste sich Wiedl auch intensiv mit Fragen der praktischen Anwendung therapeutischer Ansätze. So war er seit 1992 als psychologischer Leiter an der Entwicklung des regionalen Rehabilitationszentrums zur Rehabilitation psychisch kranker und behinderter Menschen tätig. Besondere Bedeutung hatte in diesem Zusammenhang auch die vertraglich festgelegte Zusammenarbeit mit dem früheren niedersächsischen Landeskrankenhaus»Es war mir immer wichtig, theoretische Ansätze, empirische Forschung und die praktische Anwendung psychotherapeutischer Verfahren zu verbinden und so in die Lehre einzubringen«, erklärt Wiedl. Seine neueste Arbeit unter diesem Gesichtspunkt ist ein Buch über »Bewältigungs- und gesundheitsorientierte Psychotherapie bei Psychosen«, das in Kürze erscheint.

Nach Verabschiedung des Gesetzes, welches die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten regelt, hat sich Prof. Wiedl für die Etablierung eines entsprechenden Weiterbildungsangebotes Psychotherapie an der Universität Osnabrück engagiert und diesen seither geleitet. Seit 1999 wird in den drei Bereichen Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder psychoanalytisch begründete Verfahren sowie zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie ausgebildet.

In besonderer Weise hat sich Prof. Wiedl in diesem Zusammenhang für die Einrichtung der poliklinischen Psychotherapieambulanz der Universität Osnabrück in Hinblick auf die praktische Therapieausbildung, aber auch als Ort für klinische Grundlagen -und naturalistische Therapieforschung engagiert. Dort werden seit 2002 Erwachsene - in Kooperation mit dem Kinderhospital Osnabrück auch Kinder und Jugendliche - mit psychischen Erkrankungen behandelt. Seit dem Beginn im Jahr 2002 wurden über 1300 Erwachsene und fast 600 Kinder- und Jugendliche von Ausbildungsteilnehmern der Weiterbildungsstudiengänge Psychotherapie unter enger Supervision behandelt.

In Zukunft wird Professor Wiedl, anknüpfend an seine bisherigen Tätigkeiten und Kontakte in Forschung und Lehre unter anderem als Gastprofessor an der Universität Granada und im Rahmen von Forschungskooperationen, vor allem mit Forschern von der University of California, Los Angeles, tätig sein. Außerdem, so Prof. Wiedl »freue ich mich, hoffentlich genügend Zeit für lange anstehende Publikationen zu haben«.

Zu dem Symposium werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Disziplinen von Wissenschaft und Praxis sowie Studierende erwartet. Sprechen werden unter anderem Prof. Dr. Jerry Carlson von der University of California, Riverside, Prof. Dr. Jens Beckmann von der University of New South Wales, Australien, sowie der Bochumer Psychologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Prof. Dr. Jürgen Margraf und seine Hamburger Kollegin Prof. Dr. Tania Lincoln. »Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, diese akademische Feier mit einem wissenschaftlichen Symposium zu verbinden, auf dem insbesondere die Themen der potentialorientierten Diagnostik kognitiver Fähigkeiten, die Einbeziehung gesundheitsbezogener Anteile bei der Therapie psychischer Störungen sowie der Beitrag grundlagenpsychologischer Modelle zum Verständnis psychotischer Symptome im Mittelpunkt stehen sollen.«

Weitere Informationen

Prof. Dr. Andreas Pott, Universität Osnabrück
Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)
Telefon +49 541 969 4377
petra.lehmeyer@uni-osnabrueck.de
www.imis.uni-osnabrueck.de