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Pressemeldung

Nr. 66 / 2012

15. März 2012 : »Elf ver-rückte Stühle« - Das Fachgebiet Textiles Gestalten der Universität Osnabrück stellt im Kulturgeschichtlichen Museum/Felix-Nussbaum-Haus aus

Die Ausstellung unter dem Titel »Elf ver-rückte Stühle«, die vom 25. März bis zum 12. April im Kulturgeschichtlichen Museum/Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück zu sehen ist, vermittelt einen Eindruck davon, wie das Wunderland der Alice möbliert gewesen sein könnte. Diesem Phantasiespiel der möglichen Unmöglichkeit haben sich elf Studierende des Fachgebietes Textiles Gestalten der Universität Osnabrück gewidmet. Sie haben mit ihren Händen erprobt, ob kleinere ausgedachte Absurditäten materiell, in diesem Fall aus Polster und Holz, realisiert werden können.

Die Ausstellung unter dem Titel »Elf ver-rückte Stühle«, die vom 25. März bis zum 12. April im Kulturgeschichtlichen Museum/Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück zu sehen ist, vermittelt einen Eindruck davon, wie das Wunderland der Alice möbliert gewesen sein könnte. Diesem Phantasiespiel der möglichen Unmöglichkeit haben sich elf Studierende des Fachgebietes Textiles Gestalten der Universität Osnabrück gewidmet. Sie haben mit ihren Händen erprobt, ob kleinere ausgedachte Absurditäten materiell, in diesem Fall aus Polster und Holz, realisiert werden können.

In dem erstmals 1865 erschienenen Kinderbuch des englischen Schriftstellers Lewis Carroll folgt das kleine wohlerzogene Mädchen Alice, weil es sie langweilt, neben seiner lesenden Schwester zu sitzen, einem weißen Kaninchen, das sie in eine andere Welt führt, in der nichts so ist, wie es Alice aus ihrer Welt kennt. Lewis Carroll nennt es ein Wunderland. Er hätte es auch ein Land der Verrückten nennen können, denn wie Alice von der Grinsekatze belehrt wird, sind in dieser Welt alle verrückt.

Stühle sind nach Kleidern die Gegenstände, die dem menschlichen Körper besonders nahe sind. Sie formen oder verformen ihn, ahmen seine Bewegungen nach und zwingen ihm diese oder jene Haltung auf. Die kluge Alice würde einen Stuhl, der gleichzeitig eine Truhe ist, gefragt haben, ob man darauf gleichzeitig sitzen und den Deckel aufklappen könne. Einer aus dem Wunderland, etwa der Hutmacher, würde darauf nur antworten: »Selbstverständlich geht das.«

Und wenn Alice naseweis bemerken würde, wie das funktionieren solle, würde er antworten: »Indem man sich darauf setzt und den Deckel aufklappt.« Solche Dialoge finden in dem Carroll'schen Wunderland ununterbrochen statt, um zu beweisen, dass das Unmögliche dem möglich ist, der es für möglich hält.

Wenn sich Studierende einem derartig kühnen Unterfangen widmen, braucht es Hilfe von Fachleuten, die normale Stühle bauen und polstern können: Der Tischler Jürgen Menkhaus und der Raumausstatter Klaus Schmidt haben den Studierenden gezeigt, wie das funktioniert. Als Sponsoren standen dankenswerter Weise JAB Josef Anstoetz KG, Bielefeld; Kvadrat GmbH, Bad Homburg; Höpke-Möbelstoff-Handels GmbH, Niederfüllbach, und Sahco Hesslein, Nürnberg, mit Stoffspenden bereit. Die Textilwissenschaftlerin Prof. Dr. Bärbel Schmidt stellte den Zusammenhang zwischen dieser Arbeit von Kopf und Hand zur Schule her. Die Ausstellung ist ab 25. März im Oberlichtsaal des Kulturgeschichtlichen Museums zu den üblichen Öffnungszeiten zu besichtigen (dienstags bis freitags 11 bis 18 Uhr; samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr; am Donnerstag, 5. April, bis 20 Uhr). Die öffentliche Vorstellung der Arbeiten findet am 1. April, ab 11.30 Uhr statt.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften
Fachgebiet Textiles Gestalten
Seminarstraße 33-34, 49074 Osnabrück
Telefon: +49 541 969 4217, Fax +49 541 969 4887
baerbel.schmidt@uni-osnabrueck.de