Nr. 267 / 2012

31. Oktober 2012 : Fett ist nicht gleich Fett - Uni Osnabrück: Antrittsvorlesung von neu berufenem Biologen

»Lipid cell biology: flirting with disaster« – unter diesem Titel wird der Experte für Fette der Zellmembran, Dr. Joost Holthuis, am Freitag, 9. November, um 16 Uhr im Bohnenkamp-Haus des Botanischen Gartens, Albrechtsraße 29, seine Antrittsvorlesung als Professor für Molekulare Zellbiologie an der Universität Osnabrück halten.

»Lipid cell biology: flirting with disaster« – unter diesem Titel wird der Experte für Fette der Zellmembran, Dr. Joost Holthuis, am Freitag, 9. November, um 16 Uhr im Bohnenkamp-Haus des Botanischen Gartens, Albrechtsraße 29, seine Antrittsvorlesung als Professor für Molekulare Zellbiologie an der Universität Osnabrück halten.

Das Thema der Antrittsvorlesung sind Sphingolipide, eine Art von Fetten, die essentieller Bestandteil von Zellmembranen sind. Sie dienen der Stabilität der Membranen und der Signalleitung in der Zelle. Da der Syntheseweg eine Reihe toxischer Zwischenprodukte beinhaltet, ist es für Zellen überlebenswichtig, die Sphingolipidsynthese streng zu überwachen. Wie ihnen das gelingt, ist bisher wenig verstanden. Das genaue Verständnis der molekularen Mechanismen der Sphingolipidsynthese ist von besonderer Bedeutung, da Ungleichgewichte in den zellulären Konzentrationen dieser Lipide zu Krebs, Asthma und neurodegenerativen Krankheiten führen können. »Unsere Studien haben zur Entdeckung eines bisher nicht bekannten Proteinsensors für Ceramid geführt«, so der Wissenschaftler. Ceramid ist ein zentrales Zwischenprodukt der Sphingolipidbiosynthese mit einer zusätzlichen Funktion als Auslöser des programmierten Zelltods (Apoptose). »Wir erwarten, dass wir durch neue Methoden der gezielten Manipulation der Sphingolipidhomeostase zentrale Einblicke erhalten, wie diese ungewöhnlich vielseitigen Moleküle helfen, essentielle zelluläre Prozesse zu organisieren und auszuführen.«

Joost Holthuis studierte Biochemie an der Universität Utrecht (NL) und der Massachusetts Medical School in Worcester (USA). 1996 promovierte er an der Radboud Universiteit Nijmegen (NL) zum Thema Neuroendokrine Sekretion. Während seiner Zeit als Postdoc fokussierte er seine Arbeit auf Membrantransportprozesse am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge (UK). An der Universität Utrecht (NL) leitete Dr. Holthuis seit 2001 eine Forschungsgruppe, die schwerpunktmässig die Asymmetrie der Lipiddoppelschicht der Zellmembran sowie den Sphingolipidstoffwechsel innerhalb der Zelle erforschte.